Kalender
Poesie und Lyrik sind nicht losgelöst vom konkreten Leben zu sehen, sie gehören zusammen mit Politik und Zeitgeschehen, mit Leben, Lebendigkeit und alltäglichem Handeln. Viele DichterInnen haben mit ihren Kunstwerken Lebens- und Weltgeschichte verarbeitet, die eigenen Lebensfragen vor dem politischen Hintergrund ihrer Zeit thematisiert und sich auf eine reflexive Reise nach Innen begeben. Dem Thema „Poesie und Politik“ wollen wir uns im November widmen und laden zur Auseinandersetzung mit AutorInnen, deren künstlerisches Werk durch Zeitgeschehen, Politik und Widerstand geprägt war - unter anderem auch Ingeborg Bachmann, deren Todestag sich am 17. Oktober zum 50. Mal jährt.
Unergründlich Divers SCHREIBWERKSTATT | Kooperation skug
Initiative für mehr Diversität im Musik- und Kulturjournalismus
Es sind keine Vorkenntnisse Voraussetzung.
Eine Kooperation von skug | Musikkultur mit dem Aktionsradius Wien.
1200 Wien, Gaußplatz 11
Unergründlich Divers SCHREIBWERKSTATT | Kooperation skug
Initiative für mehr Diversität im Musik- und Kulturjournalismus
Der heutige Kulturjournalismus ist zuweilen noch sehr männlich geprägt und durch eine hochgebildete Schicht repräsentiert. So entstehen Klassen- und Bildungsgrenzen, die einen Diskurs, der für alle da sein sollte, elitär erscheinen lassen. Um mitzuhelfen, das Feld des Musik- und Kulturjournalismus jünger und diverser zu machen, lädt das Musikmagazin skug.at zu einer offenen Schreibwerkstatt. Ein fünfköpfiges Team möchte junge Autor*innen begleiten und dazu anhalten, über Konzerte, Performances, Ausstellungen, Bücher, Musik und Filme zu schreiben. Ziel ist, dass junge Menschen auch tatsächlich Fuß im Kulturbetrieb fassen und diesen durch ihre Perspektiven erweitern.
Zwecks Planung bitten wir um unverbindliche Anmeldungen unter schreibwerkstatt@skug.at.
(Zugang zu Pressevorführungen, Rezensionsexemplare, Pressekarten, Möglichkeiten zu Interviews etc. erhalten sie über skug.)
Es sind keine Vorkenntnisse Voraussetzung.
Eine Kooperation von skug | Musikkultur mit dem Aktionsradius Wien.
Arena Bar Reihe
Gaußplatz Themen
StadtFLANERIEN Wien
Hörbücher und geführte Spaziergänge
StadtFLANERIEN sind geführte Spaziergänge des Aktionsradius Wien durch Wiener Stadtteile. Sie laden zu urbanen Entdeckungsreisen durch die Wiener Bezirke, bringen persönliche Begegnungen mit Menschen und Lebensgeschichten und vermitteln anschauliche Informationen zur Geschichte und zum heutigen Alltag der Stadt. StadtFLANERIEN gibt es akustisch (als Hörbücher), literarisch und fotografisch aber auch konkret im Sinne von Stadtführungen unter Anleitung fachkundiger ExpertInnen.
Soirée Electrique
Varietéabende
Die Varietékünstlerinnen "Martha Labil" und "Fräulein Brigitte" aka Martha Laschkolnig und Silvia Spechtenhauser laden gemeinsam mit special guests am jeweils 2. Donnerstag des Monats zu einem Abend voller Spannung und skurriler Momente, und die Arena Bar verwandelt sich in Anlehnung an ihre Anfänge in eine absurde Welt des Varietés.
Kontakt: Martha Laschkolnig, http://www.marthalabil.com
Verjagt und vergessen
Eine Gedenkreihe des Aktionsradius Wien
Vier Beispiele dokumentarischer Anstrengungen zum Begreifen der sozialen Stimmung von 1938, zu der auch eine eigenartige Sorgenlosigkeit mancher der späteren Opfer gezählt werden muss, und der Hintergründe der Vertreibung langjähriger Nachbarn, deren Nachbarschaft den «anständigen» Menschen plötzlich ganz unerträglich geworden war, sind der Inhalt einer vierteiligen Gedenk-Reihe des Aktionsradius Wien in der Arena Bar. Konzept: Robert Sommer.
11-18 | Kraftort Gaußplatz 11
Kosmos Bernert–Waber
In einem Mix aus Ausstellung, Vortrag, Videos und jeder Menge „Gaußplatz-Stories“ tauchen wir im November ins Aktionsradius-Umfeld ein, in den „Kraftort Gaußplatz 11“, ins faszinierende Universum der Malerin Linde Waber, die wie wir hier wirkt, sowie in Geschichte und G´schichtln ihrer Großfamilie und ehemaliger BewohnerInnen. Den Ausgangspunkt bildet Stadtbaumeister Franz Bernert, Linde Wabers Urgroßvater, der das Haus Gaußplatz 11 gebaut hat und das Stadtviertel in der Gründerzeit um 1900 prägte.
10-18 | Von Heimat und Nation
Eine Spurensuche in Widersprüchen
Die amerikanische Revolutionärin Emma Goldman hat die identitätsstiftenden Kategorien „Volk, Nation, Vaterland“ aufs Korn genommen und die Ambivalenz des Themas gut auf den Punkt gebracht: «Nehmen wir unseren eigenen spanisch-amerikanischen Krieg, der angeblich ein großes und patriotisches Ereignis in der Geschichte der Vereinigten Staaten darstellt», sagte Goldman. «Wie brannten unsere Herzen doch vor Empörung über die grausamen Spanier! Richtig, unsere Empörung entbrannte nicht spontan. Sie war genährt worden durch monatelange Agitation in den Zeitungen, lange nachdem Weyler viele edle kubanische Männer hingeschlachtet und viele kubanische Frauen geschändet hatte. Doch um der amerikanischen Nation Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, muss gesagt werden, dass sie sich empörte und bereit war zu kämpfen, und dass sie tapfer kämpfte. Aber als sich der Rauch verzog, die Toten begraben waren und die Kosten des Krieges auf das Volk zurückfielen, dämmerte uns, dass die Ursache des spanisch-amerikanischen Krieges in einer Betrachtung über den Zuckerpreis zu suchen war; oder, um es deutlicher zu sagen, dass die Leben, das Blut und das Geld amerikanischer Menschen benutzt worden waren, die Interessen der amerikanischen Eliten zu schützen, die durch die spanische Regierung bedroht waren.»
Frauen:Musik
Konzertreihe
Am jeweils ersten Freitag des Monats steht in der Arena Bar Frauen:Musik am Programm, an diesen Abenden gehört die Bühne jungen Musikerinnen, Singer-Songwriterinnen und aufstrebenden Nachwuchskünstlerinnen, die Bühnenerfahrung sammeln oder in einem intimen Rahmen experimentieren und Neues ausprobieren möchten.
Das Programm mit zwei KünstlerInnen pro Abend bringt Abwechslung und wird qualifiziert gestaltet und moderiert durch Robert Fischer, der die boomende heimische Musikszene gut kennt und daher aus dem Vollen schöpft. Auch der intime Konzertrahmen mit der kleinen Bühne, dem roten Plüsch und dem spanischem Touch aus den 60er-Jahren trägt viel zur ganz besonderen Atmosphäre der Frauen:Musik-Konzerte bei. Oft fühlt man sich in das eigene Wohnzimmer versetzt, so nah und direkt kann man die KünstlerInnen und Ihre Lieder in der Arena Bar erleben. Wir laden Sie herzlich ein, den besonderen Charme der Frauen:Musik-Konzerte in der Arena Bar zu erleben!
Kontakt: Robert Fischer
Tel. 0699 19205777 bzw. robert.fischer5@chello.at
Buch und Buchtel
Literaturreihe
Bei dieser Literaturreihe, meistens am jeweils 3. Freitag des Monats, stehen das Buch, das wiedergelesene Buch, die Literatur an und für sich sowie die Sprache im Mittelpunkt. Es wird gelesen und diskutiert, und immer wieder kommt es zu Überraschungen. Konzeption: Robert Sommer.
Kontakt: Robert Sommer, E-Mail robso@chello.at
Termine Frühjahr 2019: FR 15.2., FR 15.3., FR 19.4.
Ab 2019 läuft die Literaturreihe unter dem Titel BUCH UND BUCHTEL und fokussiert auf Buch-Neuerscheinungen.
«Rutsch mir die Buchtel hinunter» ist ein Fluch, der eigentlich für den Buckel gedacht war. In der Arena Bar ist alles anders. Dass sich ein Buch zur Buchtel verhält wie ein Fluch zur Fluchtel, ein Eunuch zu einem Eunuchtel, ein Ehebruch zu einem Ehebruchtel, ein Spruch zu einem Spruchtel, ein Widerspruch zu einem Widerspruchtel, ein Stimmbruch zu einem Stimmbruchtel, ein Mordversuch zu einem Mordversuchtel, ein Mundgeruch zu einem Mundgeruchtel, ein Kriegsausbruch zu einem Kriegsausbruchtel, ein Körpergeruch zu einem Körpergeruchtel, ein Umsturzversuch zu einem Umsturzversuchtel und schließlich ein Kursbuch zu einer Kursbuchtel, gehört zu den Freiheiten, die sich Dichtung leisten kann.
Wer außer Dichterinnen und Dichter darf solche Zusammenhänge herstellen? Das grenzenlose Spiel mit der Sprache ist eine der Eigenschaften zeitgenössischer Literatur, die in der Reihe BUCH UND BUCHTEL in Erstpräsentationen vorgestellt wird. Daneben gelten inhaltliche Kriterien: Texte, die hinter die Aufklärung zurückfallen, treffen nur dann auf Interesse, wenn sie dabei sind, Massen zu ergreifen. Um Bücher und deren AutorInnen, die sich an der Schnittstelle von Sprachwitz, Ästhetik und Gesellschaftskritik treffen, mit interessiertem Publikum zusammen zu bringen, ist diese monatliche Serie in der Arena Bar erfunden worden. Wir danken Svetlana Wanne für die Grundversorgung des werten Publikums mit den feinsten Buchteln der Stadt.
Rotlicht Poetry Slam
Dichter-Wettlesen
Einmal im Quartal findet in der Arena Bar ein Dichter-Wettlesen statt, das sich mit Erotik nicht nur im Minnesang beschäftigt, sondern auch mit der Rotlichtszene selbst. Das Publikum ist zur Teilnahme eingeladen: Wer zwei Texte zum Thema „Liebe-Erotik-Beziehung“ mitbringt, kann mitmachen im Wettstreit um die Gunst des Publikums. Konzeption/Veranstalter: Christian Schreibmüller.
Anmeldung: levitlevlev@gmail.com (Veranstalter Christian Schreibmüller)
Eintritt: 6 Euro
Tribute-Konzerte
Live-Music,Talk-Gäste, Videos
Zu bestimmten Jahrestagen werden vom Musikexperten Robert Fischer spezielle Tribute-Veranstaltungen konzipiert und als Hommage an große Singer-Songwriter gestaltet. Die Abende sind eine Mischung aus Live-Musik, Gesprächen, Lesungen und Videoeinspielungen.
Kontakt: Robert Fischer (Konzept, Organisation und Moderation)
Tel. 0699 19205777 bzw. robert.fischer5@chello.at
LITERATUR-REIHE
Bar ohne Eigenschaften
Im Fokus der Literaturreihe "Bar ohne Eigenschaften" des Aktionsradius Wien (meistens am 3. Freitag des Monats) stehen das neue Buch, das wieder gelesene Buch, die Literatur an und für sich sowie die Sprache im Mittelpunkt. Fallweise gibt es spezielle Themensetzungen - und immer wieder Überraschungen. Das plüschige Ambiente des ehemaligen Margaretner Nachtlokals bildet den idealen Rahmen für literarische Präsentationen. Konzeption & Organisation: Robert Sommer.
THEMENREIHE
Thema wird jeweils hier angegeben
MUSTER: Die Reihe "Vor- und Nachlässe" präsentiert in Koperation mit der Wienbibliothek im Rathaus interessante KünstlerInnen der Stadt - in Wort, Bild und Ton. Konzept/Organisation: Robert Sommer.
StadtFlanerien Wien
Hörbuchpräsentationen
Reisen
In Länder, Welten, Zeiten
„Ich bin ein Reisender und ein Seefahrer, und jeden Tag entdecke ich eine neue Region in meiner Seele.“ sagte einst der libanesische Schriftsteller Khalil Gibran (1883 – 1931).
Der Aktionsradius lädt im Februar, März und April am Gaußplatz 11 zum Vagabundieren, Reflektieren und Reisen durch ganz unterschiedliche Regionen, Kulturen, Themen, Zeiten, Weltanschauungen …
Reisen ist lehrreich… wenn man die Kunst des Reisens als Erkenntnismethode, als Erweiterung des Horizonts, als Persönlichkeitsbildung betrachtet. Reisen ist destruktiv… weil die Masse der Reisenden Fortbewegungsmittel benützt, die eigentlich, als Zeichen der fortbestehenden «imperialen Lebensweise» der Menschen, eine Abfuhr verdienten. Reisen ist vergnüglich… „ein vortreffliches Heilmittel für verworrene Zustände“, wie Grillparzer es nannte. Reisen eröffnet fremde Welten… und gibt Einblicke in Sprachen, Lebensgewohnheiten, Religionen, Kulturen, Gesellschaften.
In diesem Sinne: Steigen Sie ein – und reisen Sie mit! Nähere Infos im Kalender unter "Gaußplatz 11".
Jubiläum 2019
60 Jahre Arena Bar * 10 Jahre Bar der Künste
Die Arena Bar, ehemaliges Varietélokal in Margareten, feiert 60. Geburtstag und gleichzeitig 10 Jahre "Bar der Künste" mit Bespielung durch den Aktionsradius Wien u.a. Ein Grund zum Feiern!
Gemeinsam mit den Betreibern der Bar, Familie Wanne, wird zu zwei Jubiäumsveranstaltungen geladen: Bei der Jubiläums-Revue am 29. Jänner gibt es mit Film, Literatur, Varieté, Musik und Rotlicht Poetry Slam ein Stelldichein mit den WegbegleiterInnen des letzten Jahrzehnts und am 1. Februar spielen Tini Trampler & Das Dreckige Trio zum Jubiläums-Konzert auf.
StadtFlucht
Exkursionen / Entdeckungsreisen
StadtFluchten laden einige Male im Jahr zu Busexkursionen ins Wiener Umland und in ländliche Regionen. Sie führen in thematische Schwerpunkte ein und erkunden Orte jenseits der Aufmerksamkeit des Mainstreams.
Lebensgeschichten
Menschen, Biografien, Familienspuren
An fünf Dienstagen ab 30.4. widmen wir unser Kulturprogramm interessanten Persönlichkeiten, ihren Lebensgeschichten, Erinnerungen und Biografien. Dies ist unter zwei Aspekten interessant: es zeigt die Einzigartigkeit persönlicher Lebenswege – aber auch Lebensgeschichte als Spiegel der Zeitgeschichte.
Peter Patzak wird aus seiner Kindheit in der Brigittenau erzählen und mit seiner Frau Eve Joy Patzak die gemeinsame Ausstellung gestalten. In das Leben der Fotografin Edith Tudor-Hart führt ihr Großneffe, Regisseur Peter Stephan Jungk mittels Gespräch und Filmdoku ein, der Komponist Friedrich Cerha wird durch Regisseur Robert Neumüller filmisch porträtiert. Aus dem Leben der Widerstandskämpferin Irma Schwager sowie des koreanischen Freiheitskämpfers Seo Young-Hae erfahren wir durch persönliche Annäherungen von Familienmitgliedern und Freunden, wie z.B. durch Sohn Ernst Schwager, Bärbel Danneberg oder Enkelin Suzie Wong. Der Themenschwerpunkt „Lebensgeschichten“ wird also ein Mix an Selbstpräsentation, Dokumentarfilmen, familiärer Spurensuche und zeitgeschichtlicher Inputs. Wir laden Sie sehr herzlich ein!
Manchmal werden Biografien zu Lebzeiten geschrieben, manchmal machen sich erst nachkommende Generationen auf Spurensuche. In Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung wurde vor einigen Jahren ein Biografien-Wettbewerb ausgeschrieben: Die eingesandten Biografien wurden von einer Jury begutachtet, exemplarisch in der der Süddeutschen vorgestellt und die spannendste Lebensgeschichte wurde verfilmt. Warum? – Biografien sind ein Medium, das die Erinnerungskultur stärkt und Einblicke gibt in unterschiedlichste Zeiten und Lebensmilieus. Auffallend ist der Mangel an Biografien aus der Arbeiterklasse. Auch der Zeitgeist sowie die Veränderungen der Sprache und der Alltagsgeschichte lassen sich mit Hilfe von Biografien erfassen. Biografien können auch Generationen näher zusammenbringen. Mit dem Niederschreiben der Erlebnisse erklären Menschen, warum sie in einer bestimmten Weise gehandelt und gedacht haben. Dadurch kann Vergangenes aufgebrochen, manchmal auch besseres Verstehen in Gang gebracht werden – bei aller Skepsis über die historische Wahrheit von Biografien.
Politik & Gesellschaft
Vortrag * Diskussion * Film
Bevor der Juni mit Literatur, Musik und Festen vorsommerlich ausklingt, laden wir zu zwei Veranstaltungen in Kooperation mit dem Promedia Verlag. Auf Basis von zwei Büchern und einem Film werden Fakten und Themenstellungen präsentiert, die sich mit aktuellen Krisen und Kriegen befassen. Das Buch "Der Tiefe Staat schlägt zurück" zeigt auf, wie autoritäre Strukturen hinter parlamentarischen Kulissen entstehen. Der Film "Deadly Dust - Todesstaub" basiert wie das zugrundeliegende Buch die Verseuchung der Welt mit Uranmunition.
Die Welt ist für viele Menschen schwierig und komplex geworden. Der Aktionsradius Wien möchte ein Ort des offenen Diskurses sein, ein Freiraum des Denkens, ein Forum das zum Nachdenken, Diskutieren und Reflektieren einlädt. In diesem Sinne – kommen Sie vorbei und diskutieren Sie mit!
Feste
Pomali * Bloomsday * Wir sind Wien
In der zweiten Junihälfte werden Feiern und Lebensfreude bei uns ganz groß geschrieben und wir freuen uns auf Feste mit Literatur und Musik. Am 16. Juni steht vormittags das pomali-Sommerfest in Kooperation mit der Pfarre Gaußplatz und mit Tony Perez am Saxofon am Programm. Am Abend lädt dann der Bloomsday zu einer Huldigung von James Joyce und zeitgenössicher, literarischer Autoren-Kolleginnen aus Irland in den Aktionsradius. Am 20. Juni spielt Karl Ratzer im Trio im Rahmen des WirsindWien.Festivals im Aktionsradius auf, für diese Veranstaltung ersuchen wir um Voranmeldung.
10-19 | Russland
Geschichte, Kultur, Politik
Ab Ende September lädt der Aktionsradius mit einer Mischung aus Diskurs und Kunst zu einer Auseinandersetzung mit Russland. Thematisiert werden Geschichte und Gegenwart Russlands, die Spannungen mit der Ukraine, die Beziehungen zu Europa und USA, Erinnerungen an die Russische Revolution und den sowjetischen Gulag – aber auch der russische Futurismus, Literatur, Theater, Musik, Tanz und Folklore fließen ins Herbstprogramm ein.
Wie bedeutsam die Auseinandersetzung mit Russland ist, hat Erhard Eppler, ehemaliger deutscher Entwicklungsminister, im Jahr 2015 folgendermaßen zusammengefasst:
"Sicher scheint mir, dass meine Urenkel die Generation verfluchen werden, die es nicht fertigbrachte, Russland den Platz in und für Europa anzubieten, der nicht nur im Blick auf die Landkarte, sondern noch mehr als Ergebnis europäischer Geschichte diesem Land zusteht.“
11-19 | Was mir heilig ist
Religion und Leidenschaft, Impulse für gelungenes Leben, individuelle "Glaubensbekenntnisse"
Nur die wenigsten Menschen, auch in einer sehr christlich geprägten Umgebung, würden die unvermittelt gestellte Frage «Was ist dir heilig?» mit «Gott» beantworten, obwohl der Geist der Bibel eine solche Antwort aufdrängt. Religionskritische, säkularisierte ZeitgenossInnen sollten sich darüber aber nicht zu sehr freuen. Denn in unserer spätkapitalistischen Epoche ist Gott längst ersetzt durch Werbung, Marke, Geld, Konsum, sodass dem rar werdenden Bekenntnis zu Gott, wenn es ernst gemeint ist, etwas Subversives anhaftet.
Der Aktionsradius Wien möchte mit seiner – die Frommen und Unfrommen ansprechenden – Veranstaltungsserie WAS UNS HEILIG IST aber mehr auf jene Dinge aufmerksam machen, die uns Menschen Orientierung und Halt geben, die Erfüllung und Glück bedeuten. Das kann vieles sein. Selbst in alltäglichsten Momenten kann ein Hauch des «Göttlichen» spürbar sein, und auch bekennende Linke sind «gottseidank» nicht frei davon. Im Gegenteil: sie haben die Feststellung «Das ist mir heilig» zum Synonym für «Das ist mir sehr, sehr wichtig» gemacht und zu einem neuen Bild von «Heiligkeit» beigetragen.
Politik und Gesellschaft
Vortrag, Diskussion, Buchpräsentation
Die Welt ist für viele Menschen komplex geworden, und es gibt Brennpunkt-Themen, die die Menschen beschäftigen, und interessantes Neues, das es zu entdecken gilt. Der Aktionsradius Wien möchte ein Ort des offenen Diskurses sein, ein Freiraum des Denkens, ein Forum das zum Nachdenken, Diskutieren und Reflektieren einlädt. In diesem Sinne organisieren wir interessante Diskussionen und Buchpräsentationen in Kooperation mit AutorInnen und Verlagen, z.B. mit dem Promedia Verlag.
Jahresausklang
Konzert - musikalisches Finale
Am Gaußplatz 11 ist es Tradition, das Jahresprogramm mit einem Weltmusik-Konzert abzuschließen, als gemeinsames Feiern nach einem gelungenen Themenjahr. In diesem Sinne laden wir auch in diesem Jahr zu einem grandiosen, virtuosen Finale. Karten und Plätze sichern!
02-2020 | CHINA
Wirtschaft, Politik, Architektur, Kunst
Im Jänner und Februar 2020 laden wir Sie auf eine Reise durch China ein. Wir verzichten auf gängige Klischees vom «exotischen Reich der Mitte», weil das Bild der «rätselhaften» Macht nicht mehr stimmt, seit die Selbstdarstellungen und die Fremddarstellungen den internationalen Buchmarkt überschwemmen. Was stimmt, ist, dass es schwer ist, diese Analysen und Spekulationen zu synthetisieren: zu sehr widersprechen sich die vorliegenden Forschungs- und Recherche-Resultate und die Methoden, wie man das große Land in den Griff bekommt.
China repräsentiert nicht nur im Vergleich zum kapitalistischen Westen das «ganz Andere»; die Entwicklung der chinesischen Revolution kontrastiert auch – was weniger analysiert ist – das russische Experiment, mit dem sie die Ideologie und den Willen zum Sturz der alten Gesellschaft teilte. Die Volksrepublik China ist beim Eintritt in ihr siebtes Jahrzehnt ein Motor der Weltwirtschaft, der größte Exporteur in die EU, nach Japan und in die USA, der größte Inhaber von Fremdwährungsreserven des Planeten. Seit einem Vierteljahrhundert verzeichnet sie für die größte Bevölkerung der Welt die raschesten Wachstumsraten des Pro-Kopf-Einkommens, die je registriert wurden. Ihre großen Städte sind in ihrem kommerziellen und architektonischen Ehrgeiz konkurrenzlos, ihre Waren werden überall verkauft, ihre Manager umkreisen den Globus auf der Suche nach noch mehr «China» auf der Welt. Umworben von seinen einstigen Gegnern wie von seinen Freunden ist das Reich der Mitte zum ersten Mal in seiner Geschichte eine wirkliche Weltmacht, weil deren Präsenz auf allen Kontinenten spürbar ist, während der amerikanische Imperialismus Afrika weitgehend abgeschrieben hat. Aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet hat der Kommunismus nicht nur überlebt, er ist zur exemplarischen Erfolgsgeschichte der Epoche geworden. Wenn es denn ein Kommunismus ist (und nicht ein „kommunistischer Kapitalismus“). Darüber zu streiten, ziemt sich auch für ZeitgenossInnen, die den -ismen keine Gestaltungskraft mehr zubilligen.
Das heutige China ist auch vor dem Hintergrund der europäischen Demokratiegrundsätze zu beleuchten. In diesem Sinne dürfen fragwürdige Aspekte der chinesischen Entwicklung nicht ausgeklammert werden, etwa das hohe Maß der Kontrolle der Bevölkerung durch den Staat verbunden mit Sanktionen für kritische Stimmen (Datensammel-/Punktebewertungssystem für BürgerInnen und Unternehmen), die zunehmenden sozialen Klüfte in der Gesellschaft oder der Umgang mit Minderheiten (z.B. Uiguren).
Der Aktionsradius Wien versucht in sieben Veranstaltungen, die häufigsten Missverständnisse zu thematisieren und den Blick auf China möglichst weit zu fassen, u.a. mit folgenden Vortragsthemen: Einblicke in die chinesische Wirtschaft und Politik; Vergleiche zu System und Entwicklungslogik des chinesischen Wegs („Beijing Consensus“) im Gegensatz zur westlichen Variante („Washington Consensus“); soziale Bewegungen, Proteste und Arbeitskämpfe aber auch „best practise“ Beispiele aus dem Bereich Architektur bzw. Belebung ländlicher Räume.
Den Auftakt macht eine kulinarische Entdeckungsreise zu Chinesisch-Neujahr; Ausstellung, Film- und Buchpräsentation präsentieren die chinesische Community sowie Künstlerszene in Wien und im Weltmuseum gibt es eine Spezialführung zur Veränderung des westlichen Blicks auf China an der Schwelle zum 19. Jhdt. Wir hoffen es gelingt, ein vielfältiges und möglichst realistisches China-Bild zu schaffen …
03-2020_BALKAN
Südosteuropa aus dem Gleichgewicht
Mit dem Zerfall und der Zerstörung des ehemaligen Jugoslawien ging eine Reihe von Kriegen und Tragödien einher. Ein sozial und national aus dem Gleichgewicht geratener, total zerstörter Balkan war das Ergebnis. Propaganda von allen Seiten führte zur totalen Verunsicherung in der kritischen Öffentlichkeit im Westen. Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen – und dennoch sind für viele Menschen die Konflikte am Balkan nach wie vor schwer nachvollziehbar. Dies möchten wir zum Anlass nehmen, die konfliktreiche, ethnisch-vielfältige, emotional aufgeladene, instabile und faszinierende südosteuropäische Region aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Wir haben KünstlerInnen, ExpertInnen und Betroffene eingeladen, ihre Auseinandersetzungen mit dem Balkan, mit Ex-Jugoslawien und dem Ex-Kommunismus mit uns zu teilen.
Im politischen Diskurs über die Konflikte in den Ländern der Balkanregion fällt die Absenz von politischen Begriffen wie Versöhnung, Befriedung, Ausgleich, Sühne, Arrangement, Mäßigung oder Kompromiss auf. Vor etwa zehn Jahren waren Menschen und Menschenrechtsgruppen noch zuversichtlich, dass Versöhnungsprozesse eingeleitet werden können. Diese Initiativen verliefen leider im Sand, weil es nicht gelungen ist, Friedens- und Demokratisierungsprozesse gemeinsam anzusetzen, so wie es in den Kriegsjahren auch auf allen Seiten zu einer Aushebelung der Demokratie durch nationalistische Politik kam. Das Zuversichtlichste, was man zu den Balkan-Verwerfungen sagen könnte, ist, dass die Stimmungen der Völker immer geschwankt haben, oft innerhalb kurzer Zeit. Wesentliche Voraussetzungen hierfür waren u.a. Souveränität sowie ökonomische Angleichung aller Gesellschaften und Regionen, um quasi Kontakte in Augenhöhe zu ermöglichen. Im Nord-Südgefälle Ex-Jugoslawiens gibt es aktuell nichts, was Hoffnung für diesen Ausgleich brächte. Im Gegenteil, die Situation ist weiter sehr aufgeheizt, wie die Diskussionen rund um den Handke-Literaturnobelpreis gezeigt haben.
Freilich stellt sich die Lage am Balkan komplizierter dar als in anderen Konflikten. Der Staat Jugoslawien ging im 19. Jahrhundert aus einer Vielzahl rechtlich, kulturell und sozialökonomisch extrem disparater Regionen hervor. Die Gebiete, die den ersten jugoslawischen Staat bildeten, unterschieden sich jedoch nicht nur hinsichtlich ihrer politisch-ökonomischen Charakteristik – unklar war auch von Anfang an, nach welchem Proporz die Völker des neuen Staatengebildes sich die Macht untereinander teilen sollten. Mit der Einführung einer zentralistischen Verfassung 1921 sicherten sich die serbischen Eliten eine gewisse Vorrangstellung innerhalb des Staates. Wie sehr diese Zerrissenheit den Interessen des Westens und den globalen Mächten entsprach und was der Westen tat (und tut?), um die Zerrissenheit zu bewahren, ist ein Thema, das nach Aufarbeitung schreit.
In den 1990er und 2000er Jahren gab es einen „Balkan-Boom“ in Wien. Im Zentrum der Interessen der balkanaffinen Teilöffentlichkeiten, die sich den «Balkan in Wien» aneigneten, stand das traditionelle Liedgut aus Jugoslawien, das von Arrangeuren aus der Wiener Weltmusikszene «urbanisiert» und verwestlicht wurde. Diese Art von Inszenierung der Balkan-Musik trennte jedoch die „Jugomusik“-Fans von den realen migrantischen AkteurInnen, die auf andere Weise ihre Selbsturbanisierung vorantrieben – mit Musik, die wenig mit dem zu tun hatte, was in Wien als balkan-«authentisch» abgefeiert wurde. Als Musik- und Festveranstalter hat sich in den 1990ern auch der Aktionsradius eines romantisierenden Balkan-Bildes bedient.
Das Monatsthema «Balkan» im März 2020 wirft den Blick auf unterschiedliche Regionen und Themen Ex-Jugoslawiens und erlaubt dem Aktionsradius, das Bild zurecht zu rücken und zu einer realistischeren Perspektive auf eine rätselhafte Region zu kommen, die so «abgelegen» ist, dass man sie vom Gaußplatz aus in zweieinhalb Stunden erreichen kann...
20.2.2020_JULIAN ASSANGE
Mathias Bröckers im Gespräch
Aus aktuellem Anlass haben wir eine spontane Veranstaltung zum Fall "Julian Assange", dessen Auslieferungsprozess an die USA am 24.2.2020 startet, in unser China-Monat aufgenommen. Wenn wir uns Fingerzeige auf die Menschenrechtssituation in China erlauben, dann sehen wir es als Verpflichtung, auch europäische Geschehnisse vor dem Hintergrund westlicher Demokratiegrundsätze und geltender Rechtsgrundlagen (Menschenrechtskonvention, EU-Recht etc.) zu prüfen und zu beurteilen.
02-2020 | CHINA - Reminder
Wirtschaft & Gesellschaft
Im Februar 2020 laden wir Sie auf eine Reise durch China ein - ein Thema, das durch den Aufstieg Chinas zur neuen Weltmacht von großem Interesse ist. Wir verzichten auf gängige Klischees und versuchen, die häufigsten Missverständnisse zu thematisieren und den Blick auf China möglichst weit zu fassen, mit Einblicken in die chinesische Wirtschaft und Politik und auch mit Systemvergleichen des chinesischen Wegs („Beijing Consensus“) im Gegensatz zur westlichen Variante („Washington Consensus“). Aber auch gesellschaftliche Phänomene, soziale Bewegungen, Proteste, Arbeitskämpfe und "best practice" Beispiele wollen wir aufgreifen.
Das heutige China ist auch vor dem Hintergrund der europäischen Demokratiegrundsätze zu beleuchten. In diesem Sinne wollen wir fragwürdige Aspekte der chinesischen Entwicklung nicht ausgeklammern, etwa das hohe Maß der Kontrolle der Bevölkerung durch den Staat verbunden mit Sanktionen für kritische Stimmen (Datensammel-/Punktebewertungssystem), die zunehmenden sozialen Klüfte in der Gesellschaft oder der Umgang mit Minderheiten (z.B. Uiguren).
04-05_CHARIVARI
Linde Waber 80 - im Überblick
Im eigentlichen Wortsinn ein „Durcheinander“, ist das Charivari (gesprochen „Schariwari“) bei uns bekannt als Schmuckkette, an der „Schätze“ wie kleine Münzen, Edelsteine, Hornscheiben, Rehgeweihe, Fuchszähne, Dachsbärte gesammelt sind. Das französische Wort „charivari“ kam in der napoleonischen Zeit in den deutschen Sprachraum. Im Französischen bedeutet es so viel wie „Lärm“, „Radau“, „Katzenmusik“ oder „Spektakel“. Im Alpenraum diente das Charivari auch als Talisman für eine erfolgreiche Jagd oder Ernte.
Im Mai ist auch im Aktionsradius „Erntezeit“: Wir laden zum CHARIVARI mit Linde Waber!
Die Malerin, Zeichnerin und Druckgrafikerin wird 80 Jahre alt (*24.5.1940 Zwettl, NÖ). Dies ist Anlass, einen Monatsschwerpunkt gemeinsam mit künstlerischen Wegbegleitern am Gaußplatz 11 zu gestalten. Sechs Mal wird Gelegenheit geboten, der Künstlerin zu gratulieren und gemeinsam mit Weggefährten zu feiern: Mit Literatur, Musik, Performance, Videos; zwischen Diesseits und Jenseits; mit Reisen von Zwettl bis Pakistan, vom Gaußplatz bis Südafrika; mit Ausflügen nach Frankreich, in die Familie oder in die Kunsttheorie. Wir laden Sie herzlich ein – feiern Sie mit!
Linde goes Web! - In Coronazeiten werden die sechs Veranstaltungen unter der Domain charivari-linde80.aktionsradius.at als Multimedia-Collage im Web präsentiert - mit vielen künstlerischen Beiträgen und sechs "Linde-Waber-Videos", gestaltet vom Grafiker und Mediengestalter Wolfgang Bledl. Feiern Sie mit, und begleiten Sie "Linde80" im Web! Im Zeitraum 26. April bis 26. Mai 2020 (und darüber hinaus) werden für jeden Themenabend mit eigenen Film-, Audio-, Bild- und Textelementen. Weiters können die Besucher der Website auf einer eigenen Gästebuchseite Glückwünsche und persönliche Statements für Linde Waber posten.
Linde Waber 80. „Linde Waber sammelt interessante Menschen um sich, sucht besonders den Kontakt zu anderen Künstlern, Dichtern, Musikern, Filmemachern, Architekten, Modemachern“ schreibt Rudolf Leopold in seinem Vorwort zur Ausstellung anlässlich des 70. Geburtstages. An der hohen Kunst der Kommunikation, der Vernetzung sowie der unglaublichen und sprühenden Energie Linde Wabers hat sich bis heute nichts geändert. „Kleinkraftwerk Linde“ nennen sie manche Künstlerfreunde. Sie ist eine Reisende, global vernetzt, mit großer Abenteuer-Lust. Sie hat fast alle Kontinente bereist und sich in ihrer Kunst durch unterschiedliche Kulturen inspirieren lassen. Aber nicht nur ferne Welten, auch der Mikrokosmos ihres Zwettler Gartens oder ihres Wiener Wohnumfeldes am Gaußplatz/Augarten taucht immer wieder im Werk der Künstlerin auf. Linde Waber lebt in Interaktion mit anderen Kunstformen und holt sich viele Anregungen aus der Literatur. Zitate von Künstlerfreunden wie Ernst Jandl, Friederike Mayröcker, Bodo Hell oder Franzobel finden sich in ihren Bildern…
In Lebensphasen der Zeitnot zeichnete sie „alles um mich herum“. So ist mit der Zeit auch die Serie „Atelierzeichnungen“ entstanden. Seit 1982 besucht Linde Waber Künstler-KollegInnen im In- und Ausland in deren eigenem Arbeitsumfeld, um das für die jeweilige Person Charakteristische festzuhalten. „Die Ordnung anderer Menschen und ihrer Räume beginnt mich zu interessieren. Ich zeichne in den Ateliers anderer Künstler und versuche zu begreifen.“ hat sie ihren Zugang dazu formuliert. Sie schöpfte für diese Serie aus ihrem umfassenden Kontaktnetz, gleichzeitig ist ihr Bekanntenkreis durch die Atelierzeichnungen um viele interessante Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur gewachsen. In der Reihe „Atelierzeichnungen“ finden sich z.B. Gottfried von Einem, Franzobel, Friederike Mayröcker, Max Nagl, Hildegard Joos, Gunter Damisch, Hans Staudacher, Franz Josef Altenburg oder internationale Künstlerfreunde wie Rolf Hochhuth, Kishwar Naheed, Hans Huyssen und viele andere aus Aserbeidschan, Jemen, Oman, Pakistan, China, Japan, Südafrika, Bethlehem und nicht zuletzt über die Jahre im Sommerfreiluftatelier Grafenbergalm (Tierzeichnungen).
Seit circa 30 Jahren sammelt die Künstlerin auch Tageszeichnungen, eine andere Form des Tagebuchs, in denen sich Gäste verewigen dürfen. Die kleinformatigen Blätter dokumentieren die Eindrücke des Tages. 2010, zum 70. Geburtstag der Künstlerin, schrieb Robert Sommer dazu: „7.000 Zeichnungen in einem Haus der Kunst bilden ein Gesamtkunstwerk, vor dem das Urinoir von Duchamp, und seien es 7.000 Pissmuscheln nebeneinander, fad wie Industriekeramik erscheint. Mir fällt aber nur Linde Waber ein, die diese 7.000 Zeichnungen im einheitlichen Maß – 35 mal 35 Zentimeter auf Japanpapier – bereitstellen könnte. Wenn es demnächst heißt, die Waberin habe seit zwanzig Jahren jeden Tag eine Tageszeichnung gemacht, werden die BesucherInnen des diesbezüglichen Jubiläumsfestes ihre Kopfrechenkünste testen und, wenn sie´s schaffen, auf die Zahl von rund 7.000 kommen. 7.000 Tage muss eine(r) erst erleben.“ Mittlerweile sind weitere 10 Jahre vergangen – und neues Kopfrechnen ist angesagt …
Für das Programm "CHARIVARI - LINDE 80" gestaltet Wolfgang Bledl für jeden Abend ein "Linde-Waber-Video". Nachfolgend die Themenabende im Überblick:
26. April 2020: Auftakt mit Literatur und Musik: ONLINE ab 26.4.!
Literarische Beiträge von Friederike Mayröcker, Bodo Hell, Liesl Ujvary, Marie-Thérèse Kerschbaumer, Herbert J.Wimmer, Martin Kubaczek, Robert Sommer, Sophie Reyer, Hartwig Knack. Musikalische Interventionen von Max Nagl, Martin Siewert, Renald Deppe und Bertl Mütter.
28. April 2020: Auf Reisen, Südafrika & Pakistan: ONLINE ab 28.4.!
Text und Musik, Audio- und Videobeiträge von Ilija Trojanow, Hans Huyssen, Wolfgang Seierl & Veronika Humpel, Brigitta Blaha, Kishwar Naheed (Übersetzung Tahira Abdullah), Renald Deppe, Wolfgang Bledl sowie Texte/Portät von Oliver Bentz und Thomas Duttenhoefer. Eine kleine Reise-Fotoschau von Gunter Breckner rundet das Programm ab.
05. Mai 2020: Draht ins Jenseits: ONLINE ab 5.5.!
Texte, Szenen und Musik von Lotte Ingrisch, Markus Kupferblum (und Team), Raja Schwahn-Reichmann, Vincenz Wizlsperger und Trio Albtrieb Trio. Fotos von Matthias Heckmann, Gunter Breckner, Katrin Hupf, Dieter Schreiber u.a.
12. Mai 2020: Familien-Bande und Kunst: ONLINE ab 12.5.!
Texte, Audio-/Videobeiträge von Martina Pippal, Ernst Bruckmüller, Günther Oberhollenzer, Andrea Nießner. Musik von Wolfgang Seierl, Renald und Laura Deppe. Fotos von Gunter Breckner und Überraschungen der Familien-Bande (Kinder & Enkelkinder). Gruß von Max Breckner.
19. Mai 2020: Wie im Paradies: ONLINE ab 19.5.!
Literarisches zu "Fisch & Ziege" von Bodo Hell, ein Geburtstagsgedicht für Linde von Franzobel. Treibholzige Kleinbeiträge von Helmut Peschina und Richard Wall. Klangwelten von den musikalischen Freigeistern Isabelle Duthoit und Franz Hautzinger. Virtuelles Buffet der Sommerakademie-Freundinnen (paradiesisch!).
>> TIPP: 24. Mai 2020, 14´05 Uhr, Ö1: Am Geburtstag der Künstlerin wird auf Ö1 ein Linde-Waber-Porträt wiederholt und zu hören sein. Heinz Janisch hat dieses Porträt der Künstlerin im Rahmen der Sendereihe „Menschenbilder“ für den ORF gestaltet: „Hausbesuche“ - Die Künstlerin Linde Waber. Zum 80.Geburtstag. Infos unter https://oe1.orf.at/collection/582237
26. Mai 2020: Das Trunkene Schiff: ONLINE ab 26.5.!
Performance des französischen Klassikers von Arthur Rimbaud in drei Sprachen durch die Schauspielerin Anne Bennent, musikalisch begleitet durch Karl Ritter und Otto Lechner. Filmische Bildcollagen von Wolfgang Bledl.
31. Mai 2020: Geburtstags-AUSKLANG: Online ab 31.5.!
EXTRAS zu "Linde und der Gaußplatz", "Linde und die AugartenStadt" sowie mit künstlerischen Beiträgen und Gratulationen aus der AugartenStadt.
Linde Waber: "Bitte keine Blumen und Geschenke - gerne aber eine Spende für das künstlerische Programm - in die Spendenbox bei Veranstaltungen, oder auf das Konto des Aktionsradius Wien: IBAN AT95 20111 287 349 40700 - DANKE!"
BALKAN Programm virtuell
Mit dem Zerfall und der Zerstörung des ehemaligen Jugoslawien ging eine Reihe von Kriegen und Tragödien einher. Ein sozial und national aus dem Gleichgewicht geratener, total zerstörter Balkan war das Ergebnis. Propaganda von allen Seiten führte zur totalen Verunsicherung in der kritischen Öffentlichkeit im Westen. Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen – und dennoch sind für viele Menschen die Konflikte am Balkan nach wie vor schwer nachvollziehbar. Dies wollten wir zum Anlass nehmen, die konfliktreiche, ethnisch vielfältige, emotional aufgeladene, instabile und faszinierende südosteuropäische Region aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Wir haben KünstlerInnen, ExpertInnen und Betroffene eingeladen, ihre Auseinandersetzungen mit dem Balkan, mit Ex-Jugoslawien und dem Ex-Kommunismus mit uns zu teilen.
LITERATUR
10_DER PREIS DES WISSENS
Gesellschafliche Normierungen - persönliche Freiheit oder gesellschaftlicher Zwang?
Im Oktober richten wir den Blick auf Konfliktthemen und persönliche Ausnahmesituationen, die in unserer „freien“ Gesellschaft oft wenig im Fokus sind und sich als Spannungsfeld zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlichem Zwang entfalten. Rund um die essentiellen Lebensfragen bedeutet Fortschritt und gesellschaftliche Normierung für den Einzelnen vielfach einen sehr belastenden (Entscheidungs-)Druck, dem er/sie sich entweder beugen kann, oder der ihm/ihr eine Art „Rebellion gegen die sozialen Erwartungen“ abverlangt. Die Oktober-Veranstaltungen drehen sich um verschiedene Fragen des Lebens, um Planung, Optimierung und Perfektionierung; um Geburt, Tod, Behinderung; um Kinderwunsch, Abtreibung oder die Frage, ohne Kinder leben zu wollen. Es geht um Normalität und Anderssein und letztlich um die Fragen: Welches Leben ist gut – welches „unbrauchbar“? Was bedeutet es für unsere zukünftige Gesellschaft, wenn sich biologische Grenzen auflösen und sich Technik in den Ursprung des Lebens – das „Wunder der Natur“ – einschreibt?
„Preis des Wissens“ nennt ein Spiegelartikel jene heiklen Entscheidungen, die medizinischer Fortschritt heute mit sich bringt. Technische Entwicklung, Pränataldiagnostik, immer umfassenderes Wissen und größerer Entscheidungsspielraum bringen auch größere Verantwortung mit sich. Werdende Mütter und Väter, Patienten und kranke Menschen müssen schwerwiegende Entscheidungen treffen und sind mit der Last der Entscheidung – sowie deren mittelbaren und unmittelbaren Konsequenzen – oft weitgehend allein gelassen. Viele Betroffene sind damit meist überfordert. „Und dann bleibt dir keine andere Wahl, du entscheidest über Leben und Tod.“
Wir möchten in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, wie sich die Selbstbestimmung der einen auf das Lebensrecht der anderen auswirkt. Wie in unserem Alltag ganz normale Menschen mit einer Ausnahmesituation umgehen, die eigentlich gar keine ist, weil sie viele Menschen betrifft und eigentlich zum Leben dazu gehört. Wie „Normalität“ definiert wird, und jedes echte Anderssein in der Schublade „defekt, nicht gut genug, unbrauchbar“ verstaut wird. In einer Zeit medizinisch-technisierter Geburtenkontrolle und revolutionärer Technologien bedarf die Frage „Wie weit soll und darf die Natur manipuliert werden?“ einer wichtigen Auseinandersetzung. Und gibt es auch ein Recht auf „Nicht-Wissen“? Oft zeigt sich eine persönliche Ambivalenz zwischen Fortschritt und den Konsequenzen daraus. Auch ethische und juristische Grenzen sind vielfach (noch) nicht eindeutig definiert und müssen gesellschaftlich debattiert werden. Wir eröffnen daher die Debatte in einigen Themenfeldern und laden Sie zu Reflexion und Diskussion – sowie zur Bestandsaufnahme der Gegenwart unserer Zukunft.
11-12_CORONA, LOCKDOWN, FOLGEN
REFLEXIONEN 2020
Das Jahr 2020 ist eine Zäsur. Ein weltweiter Lockdown als Folge eines Virus hat die ganze Welt lahmgelegt, die bis heute keinen Weg aus der Krise gefunden hat. Das Thema Covid-19 bzw. die politischen Folge-Maßnahmen dominieren das Leben der Menschen, weltweit. Neben der gesundheitlichen Sorge bedeutet das für viele Menschen Jobverlust, Existenzangst, Orientierungslosigkeit, Isolation, Einsamkeit, Stress, mangelnde Gesundheitsversorgung bei anderen Krankheiten – aber auch Armut und Hunger in vielen Regionen der Welt. Massive soziale und gesellschaftliche Verwerfungen, eine weltweite Wirtschaftskrise, Firmenpleiten, Massenarbeitslosigkeit, dicht gemachte Grenzen, das Ende der Reisefreiheit, Notverordnungen, Eingriffe in religiöse Traditionen und private Feste, Aufhebung der Versammlungs-/Bewegungsfreiheit sowie demokratischer Grundrechte, eine gespaltene Gesellschaft und die größte Vermögens-Umverteilung aller Zeiten sind die dramatischen Folgen und Kollateralschäden der politischen Entscheidungen rund um Covid-19. In Europa hat es seit den Kriegen des letzten Jahrhunderts kein so tiefgreifendes Ereignis gegeben, das derart massiv und radikal in die gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung, in persönliche Beziehungen sowie in die Freiheit und Würde der Menschen eingegriffen hat. Und auch bezüglich der „Gleichschaltung der Welt“ hat der Umgang mit Covid-19 eine neue Dimension aufgezeigt. Die ganze Welt ist von „Corona“ und der damit verbundenen Krisenstimmung betroffen. Doch gerade aus Sicht der sich zuspitzenden Weltwirtschaftskrise sehen viele Experten „Corona“ nur als „Stecknadel, die in eine Blase sticht“, die längst kurz vor dem Platzen war. Der Umgang mit dem Virus wirkt in manchen Bereichen als „Brandbeschleuniger“ und macht sichtbar, wo die Problemfelder unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Politik liegen.
In den Einschätzungen der Gefährlichkeit von Covid-19 liegen ExpertInnen bis heute weit auseinander. Nur eines ist klar: Covid-19 ist kein Killervirus. Er ist hinsichtlich Mortalitätsrate nicht mit der Spanischen Grippe oder Pest vergleichbar (wie anfangs vielleicht befürchtet), sondern ordnet sich wohl eher in die Reihe der Influenzaviren ein. Laut AGES sind in der Saison 2019/2020 in Österreich bis Sommer mehr Menschen an der „klassischen“ Grippe gestorben als „an oder mit Corona“ (ca. 834). In der Saison 2018/19 starben 1.373 Personen in Österreich an Influenza, in den beiden Saisonen davor waren es sogar 2.851 bzw. 4.436. Unter ÄrztInnen (in Österreich, Deutschland, Belgien, USA etc.) regt sich daher zunehmend Widerstand gegen Maßnahmen ohne jegliche Evidenz sowie Unmut über die weiter anhaltenden und sich neu verschärfenden „Lockdown-Maßnahmen“. Viele Mediziner rufen zu mehr Gelassenheit, Rationalität, Verhältnismäßigkeit und Normalität auf – die Ärztekammer Oberösterreich spricht von einem „technischen Labor-Tsunami, aber keiner zweiten Welle“ und fordert einen faktenbasierten, sachlichen und konstruktiven Diskurs. Die Österreichische Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (ÖGIT) hat sich gegen „ungezielte Massentestungen“ und für Screenings bei Symptomen bzw. für Risikogruppen ausgesprochen. Warum setzt die Regierung die seit 1945 härtesten Einschnitte für Wirtschaft und öffentliches Leben dennoch fort?
Der Aktionsradius Wien möchte das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und hat kritische Stimmen aus den Bereichen Medizin, Kunst, Forschung, Umwelt, Wirtschaft und Finanzwesen eingeladen, um sich mit den Hintergründen, Folgen und Kollateralschäden der Virus-Maßnahmen auseinander zu setzen. Dabei werfen wir einen Blick auf die Situation in Österreich und Europa, aber auch auf die globalen Zusammenhänge und strukturellen Hintergründe der weltweiten Krise. Und vielleicht kann die globale Krisenstimmung auch als Weckruf zur Transformation gedacht werden, auch wenn es im Moment schwerfällt, Utopien und Auswegszenarien zu sehen. Wir laden Sie herzlich ein: Nehmen Sie teil am Diskurs!
02.03-2021_LEBENSWEGE
BIOGRAFIEN UND FAMILIENGESCHICHTEN
Im Frühjahr 2021 widmen wir unser Kulturprogramm interessanten Persönlichkeiten und ihren Lebenswegen, ihren Erinnerungen, Familien- und Lebensgeschichten. Biografien geben uns Einblicke in unterschiedlichste Zeiten, Kulturen und Lebensmilieus, in historische Epochen und Umbrüche. Sie sind ein Medium, das den Zeitgeist spiegelt und die Erinnerungskultur stärkt. Wir kennen die Erfahrung, dass sich Erinnerungen im Laufe eines Lebens auch verändern können. Mit neuen Erzählungen, Bildern, Lebenserfahrungen formt sich die Erinnerung neu – oder wird neu kontextualisiert. Und befragt man verschiedene Menschen zu Ereignissen in der Vergangenheit, so treffen immer wieder unterschiedliche Blickwinkel auf ein und dieselbe Geschichte.
In (Auto)Biografien wird nachvollziehbar, wie Menschen gelebt, gedacht und warum sie auf bestimmte Art und Weise gehandelt haben. Alltagsgeschichte sowie politisch-historischer Hintergrund und Kontext können durch das Eintauchen in die Lebensgeschichten anderer Menschen sinnlich erfahrbar gemacht werden. Durch filmische Auseinandersetzung, literarische Aufarbeitung, Oral History sowie in Gesprächen und Erzählungen kann Vergangenes aufgebrochen werden. Generationen können näher zusammenfinden – und ein Verstehen bzw. Heilungsprozesse in Gang gebracht werden. Für jeden Menschen, in jeder Familie gibt es auch blinde Flecken und wunde Punkte, über die geschwiegen wird. Oft hat es mit Entwurzelung zu tun, mit politischen Repressionen, mit traumatischen Erlebnissen, wo nur das Verdrängen ein Überleben möglich machte, wo man sich jede Erinnerung daran untersagte, weil diese Zeit mit großem Schmerz und großen Verlusten überlagert war. So ist es zu erklären, dass manche Menschen oft erst im hohen Alter ihre Lebensgeschichte preisgeben und mit anderen teilen – und dass sich vielfach erst nachkommende Generationen auf Spurensuche begeben. Es braucht mehrere Generationen und viel Zeit zur inneren Verarbeitung, um sehr emotionale Familiengeschichten zu klären und tiefliegende Traumata aufzulösen.
Im Februar/März laden wir zu einer Veranstaltungsreihe durch die unterschiedlichsten Facetten interessanter Lebens- und Familiengeschichten – ein Mix an Selbstpräsentation, Dokumentarfilmen, Buchvorstellungen und familiärer Spurensuche. Wir laden Sie herzlich ein, in sehr persönliche Geschichten und Welten einzutauchen!
04.2021_ANGST ... UND WEGE AUS DER ANGST
Kraftquellen in Krisenzeiten
Der „Ausnahmezustand“ des vergangenen Jahres hat vielen Menschen psychisch zugesetzt und große Ängste ausgelöst – bei Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und alten Menschen: Angst vor dem Virus, Angst vor Krankheit, Angst um Angehörige, Angst vor Arbeitslosigkeit und Existenzverlust, Angst vor der Zukunft, Angst vor Menschen und sozialen Kontakten, Angst vor Freiheitsbeschränkungen, Angst vor Verlust der Demokratie, Angst vor Einschränkung persönlicher Grundrechte, Angst vor dem Ende der Reisefreiheit, Angst vor Kontrollen, Strafen, Polizei etcetera.
Innerhalb eines Jahres sind wir in einer globalen Angstgesellschaft gelandet, und müssen nun – als Individuen und als Gesellschaft – neue Wege aus der Angst heraus finden. „Was die gesamte Menschheit in Angst versetzt hat, war aber genau genommen nicht dieses kleine Virus, sondern die sich noch rascher als jeder Krankheitserreger über die Medien global ausbreitende Vorstellung von seiner Gefährlichkeit“, schreibt der renommierte Hirnforscher und Bestsellerautor Gerald Hüther in seinem Buch „Wege aus der Angst“.
Angst macht unfrei. Sie verändert unser Denken, Fühlen und Handeln. Angst schwächt auch unser Immunsystem und macht uns anfälliger für Krankheit. „Was uns Angst macht“, sagt Hüther, „ist nicht das Erleben einer Bedrohung, sondern die Vorstellung, ihr hilflos ausgeliefert zu sein.“ Angst erzeugt drei Reaktionsweisen: Erstarrung, Flucht und Angriff. Am weitesten verbreitet ist die Vorstellung, wir könnten alles, was uns bedroht, durch geeignete Maßnahmen unter Kontrolle bringen. Aber was, wenn die Angst manipuliert und instrumentalisiert wird? Wenn die Kontrollversuche die Situation verschlimmern oder von „Profiteuren der Angst“ benutzt werden?
In vier Veranstaltungen setzen wir uns mit der Machtausübung und Angst unserer Tage auseinander – aber auch mit der Widerstandsfähigkeit gegenüber den Methoden der Angstmacher, mit den Möglichkeiten des Umgangs mit der Angst, mit der Stärkung von Vertrauen – in sich selbst, in andere und in „das Leben“. Wir werden nicht umhinkommen, die Endlichkeit und Unvorhersehbarkeit des Lebens anzunehmen. „Vielleicht ist die Angst gar nichts Bedrohliches. Vielleicht ist sie unser wichtigster Wegweiser auf dem schmalen und leicht zu verlierenden Pfad in die Freiheit.“ (Hüther)
05_DIE KRAFT DES WEIBLICHEN
STARKE FRAUEN * FEMINISMUS * MATRIARCHAT
Wäre ein friedvolleres, kreativeres Leben auf unserem Planeten möglich, wenn mehr Frauen an der Macht wären? Oder sind es eher die verkrusteten hierarchischen und kapitalistischen Strukturen, die einer anderen Herangehensweise an die Probleme und Herausforderungen im 21. Jahrhundert im Wege stehen? Könnten Frauen als Gegenbild zu den gegenwärtig Mächtigen auftreten, die Helden der Macht ins Wanken bringen und die gesellschaftlichen, politischen Strukturen auf positive Weise aufbrechen?
Wenn man sich die aktuell mächtigen Frauen der Welt ansieht, wird diese Hoffnung nicht gerade genährt. Man hat nicht das Gefühl, dass hier der Feminismus – das Feminine, Weibliche – gelebt und vertreten wird. Die Strukturen, denen diese Frauen ihre überprivilegierten Lebensumstände verdanken, sind Strukturen, die der Feminismus einst bekämpfte. Strukturen, die vielleicht Quoten für Frauen sichern, aber dem Weiblichen an sich – als Lebensprinzip für Frauen und Männer – kein Fundament für Entwicklung und Entfaltung geben. Die Frauen des Volkes, die Frauen aus den Ländern des Südens, insbesondere Frauen in unterprivilegierten Positionen weltweit merken wohl wenig in ihren Lebensrealitäten, dass in manchen Schlüsselpositionen heute eine mächtige Frau sitzt. Daher geht es vielleicht viel weniger darum, Quoten zu fordern und Frauen in wichtige Positionen zu bringen, sondern mehr um die Stärkung des „Weiblichen“ an sich – in Politik und Gesellschaft. Unsere These: Wenn Räume geöffnet werden, das Weibliche, Feminine zu leben – und zwar für Frauen und Männer – dann könnten verkrustete Strukturen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik aufgebrochen werden und sich die Welt zum Besseren verändern.
In einer Veranstaltungsserie thematisieren wir den heutigen Feminismus, matrilineare Gesellschaften und widmen uns eindrucksvollen Frauen und Persönlichkeiten, die Mut machen und Hoffnung geben. Sie ermutigen dazu, die weibliche Kraft einzubringen und allen Krisen der Welt entgegen zu setzen. Als Inspirationsquellen und Vorbilder laden sie dazu ein, mehr Weiblichkeit in Politik und Gesellschaft einzubringen, um positive Impulse und nachhaltige Transformation zu unterstützen. Gemeinsam mit diesen erfahrenen und weisen Frauen besinnen wir uns auf die Stärken des Weiblichen: Intuition, Kreativität, Gemeinsamkeit, Ganzheitlichkeit, Spiritualität, Selbst- und Nächstenliebe.
04.2021_ANGST - UND WEGE AUS DER ANGST
Innerhalb eines Jahres sind wir in einer globalen Angstgesellschaft gelandet, und müssen nun – als Individuen und als Gesellschaft – neue Wege aus der Angst heraus finden. „Was die gesamte Menschheit in Angst versetzt hat, war aber genau genommen nicht dieses kleine Virus, sondern die sich noch rascher als jeder Krankheitserreger über die Medien global ausbreitende Vorstellung von seiner Gefährlichkeit“, schreibt der renommierte Hirnforscher und Bestsellerautor Gerald Hüther in seinem Buch „Wege aus der Angst“.
Angst macht unfrei. Sie verändert unser Denken, Fühlen und Handeln. Angst schwächt auch unser Immunsystem und macht uns anfälliger für Krankheit. „Was uns Angst macht“, sagt Hüther, „ist nicht das Erleben einer Bedrohung, sondern die Vorstellung, ihr hilflos ausgeliefert zu sein.“ Angst erzeugt drei Reaktionsweisen: Erstarrung, Flucht und Angriff. Am weitesten verbreitet ist die Vorstellung, wir könnten alles, was uns bedroht, durch geeignete Maßnahmen unter Kontrolle bringen. Aber was, wenn die Angst manipuliert und instrumentalisiert wird? Wenn die Kontrollversuche die Situation verschlimmern oder von „Profiteuren der Angst“ benutzt werden?
Wir werden nicht umhinkommen, die Endlichkeit und Unvorhersehbarkeit des Lebens anzunehmen, uns mit unseren Ängsten auseinanderzusetzen und neue Zugänge sowie Vertrauen in uns selbst und ins Leben zu finden.
10_GLOBAL & LOKAL
Stadt - Land - Welt - Zukunft
Wir starten den Herbst 2021 am Gaußplatz 11 und bleiben bei den Themenveranstaltungen aus Ungewissheit und Unplanbarkeit im „virtuellen Format“ (=Livestream & Digitalarchiv). Die Erkenntnis, dass die „alte Normalität“, Unbeschwertheit und Planbarkeit im Kulturbereich nicht mehr zurückkommt, hat uns als Veranstalter aus der Bahn geworfen. Die Umbruchszeit konfrontiert uns mit großen Herausforderungen, die gewohnten Regeln des gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenseins wurden durch die „Maßnahmen der Corona-Politik“ grundlegend verändert. Kunst und Kultur sind in besonderem Maße von Reglementierungen und Zutrittsbedingungen betroffen, verlässliche Planung ist nach wie vor nicht möglich.
Alles in allem ein Zustand, der uns mit dem bisherigen Selbstverständnis des Aktionsradius Wien stark konfrontiert und dieses völlig „auf den Kopf stellt“. Freiheit, Eigenverantwortung, Offenheit, Antidiskriminierung, Gemeinsamkeit, menschliche Nähe… Das waren unsere bisherigen Grundsätze. Wie können sie in den gegenwärtigen Rahmenbedingungen noch gelebt werden?
Wir nehmen den „Epochenumbruch“ zum Anlass, unsere Arbeit zeitgemäß auszurichten, neue kreative Schwerpunkte zu setzen sowie Freiräume zu finden, die niemanden ausschließen. Auch jene Menschen nicht, für die „3G“ bzw. das mittlerweile bereits diskutierte „1G“ ein grundsätzliches Hindernis darstellen. Konkret heißt das, dass wir unsere Themenveranstaltungen weiterhin online veranstalten sowie im Medienarchiv abrufbar machen; zusätzlich wollen wir neue Kulturformate und Outdoorerlebnisse anbieten, die in einer Zeit der "sozialen Entfernung" (social distance) dennoch reale und sinnliche Begegnungen schaffen.
WAS UNS WICHTIG IST:
• Gesundsein als Maßstab, Kunst als Freiraum, Kultur & Natur als Kraftquellen nutzen
• Freudvolles, Inspirierendes, Sinnliches fokussieren
• Stress abbauen, Psyche und Immunsystem aufbauen
• Altes Wissen und neue Lebensformen stärken
• Offen denken, kritisch hinterfragen
• Begegnungen und Gemeinschaft ermöglichen, keine Ausgrenzung vornehmen
• Kreativität und Verbundenheit entfalten, gesellschaftliche Spaltungen entschärfen
Wir reagieren auf die Schattenseiten der Umbruchszeit und möchten viel Information sowie offene Erlebnisräume für ein breites, eigenverantwortliches Publikum anbieten – ohne Kontrolle und Selektion, ohne jemanden auszuschließen, ohne „Impfpolizei“ spielen zu müssen.
Mit dem Herbstprogramm möchten wir Bedürfnisse und Sehnsüchte vieler Menschen aufgreifen. AUFTANKEN – für Körper, Geist und Seele … das ist es, was nach unserer Wahrnehmung aktuell viele Menschen brauchen, verbunden mit sinnlichen Erlebnissen, geistigen Anregungen, kritischen Auseinandersetzungen, künstlerischen Inspirationen und persönlichen Begegnungen. Wir verstehen den Herbst-Mix an Themen, Formaten und Schwerpunkten als Einladung, sich den Themen der Zeit mit Offenheit und kritischem Blick zu widmen, aber auch durch das Eintauchen in Kunst, Kultur, Natur, Kommunikation die leeren Akkus aufzuladen.
Gerade in unserer Zeit der Unplanbarkeit, der Bedrohlichkeit, der Angst und gesellschaftlichen Spaltung ist es uns wichtig, die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung und den offenen Diskurs zu führen, aber auch die Selbststärkungskräfte bestmöglich zu entwickeln.
Die gewohnten Themenveranstaltungen werden weiterhin virtuell – in Form von Livestream und digitalen Archiv- Veranstaltungen geführt, um auf diese Weise ein sehr breites Publikum zu erreichen. Ergänzend laden erlebnisorientierte Kulturprogramme (Solo per Due) sowie Naturproramme (Walderlebnisse) mit „echten“ Begegnungen und magischen Momenten zum Auftanken ein!
Begleiten Sie uns durch einen bunten, vielfältigen Herbst!
WIENER LICHTBLICKE
Zivilcourage im Licht der Kunst
Damit sich im „melancholischen November“ keine bedrückende Stimmung aus Kälte, Nebel, Dunkelheit oder Depressionen breit macht, verwandeln wir den Gaußplatz in Kooperation mit der Kunstinitiative NIPAS zu einem der „WIENER LICHTBLICKE“. Im Rahmen einer chromatischen Lichtlandschaft laden wir ab 11.11. zu einem offenen Raum der Inspiration – und bieten einige Programme im Sinne lichtvoller und lebensfroher Momente. Konkret bietet der Herbst performative Kundgebungen, Geschichten aus Israel und Palästina, Philosophie- und Traumabende, Exkursionen zu Raunächten und Wintersonnenwende, virtuelle Veranstaltungen und echte Begegnungen. Auftakt ist der 11. November, das Fest des Heiligen Martins. Er lebte im 4 Jhdt., war Soldat in Tours und teilte seinen Mantel mit einem Bettler. Gute Taten sind wie Licht in der Dunkelheit. Der Martinsumzug ist in der katholischen Kirche Teil der Lichtsymbolik, welche am Allerseelentag (2.11.) beginnt und über Advent und Weihnachten bis Lichtmess am 2. Februar führt. Im Mittelalter trennte der Martinstag den Herbst vom Winter; es begann die vorweihnachtliche Fastenzeit, sodass am Vorabend der erste Wein der Saison aufgetischt wurde.
WIENER LICHTBLICKE
Zivilcourage im Licht der Kunst
Ab 11. November überschreibt eine Lichtintervention den Vorplatz des Gaußplatz 11. Victoria Coeln (www.coeln.at) hat sie gemeinsam mit dem Leipziger Künstler Carsten Busse (www.carsten-busse.de) auf Basis seiner gesellschaftskritischen Scherenschnitte gestaltet. Gegen 18 Uhr wird der Interventionsort außerdem zum ersten Ort für eine Serie performativer Kundgebungen der Zivilcourage, die Donnerstag für Donnerstag an anderen Orten in chromatischen Lichtlandschaften und Popup-Lichträumen fortgesetzt werden. Die Lichtinterventionen finden an interkulturellen Knotenpunkten und in Plätzen und Parks der Stadt Wien statt, die vorzugsweise nach berühmten Frauen benannt sind.
Das erste Modul der Wiener Lichtblicke, die Lichtlandschaften am Gaußplatz, Kinderpark/Stadtpark, Yppenplatz und Keplerplatz leuchten jeden Abend ab Sonnenuntergang bis 22 Uhr und ab 5 Uhr früh bis Sonnenaufgang. Sie werden an Donnerstagen vorgestellt und bleiben bis zum 10. März 2022 installiert.
Das zweite Modul, die Popup-Lichtinterventionen in Bezirken, beginnen am Donnerstag, den 9.12.2021 mit Kundgebungen der Zivilcourage um jeweils 18 Uhr. Sie werden bis zum 10. März 2022 an insgesamt 12 Donnerstagen aus einem Lichttransporter entfaltet. Die Lichtinterventionen beziehen sich weniger auf die konkreten Orte als vielmehr auf ein Kondensat aus Ritualen und atmosphärisch Erlebbarem. Dies korrespondiert mit der Raumvorstellung, die einen Ort nicht als ein objektiv existierendes Gefäß versteht, sondern als etwas, das überhaupt erst durch Handeln entsteht und zwischen uns erscheint. Die Akteur:innen und Produzent:innen des Raumes sind wir selbst. Licht ist das Medium, mit dem dieses Gewebe zur Anschauung gebracht werden kann.
WIENER LICHTBLICKE ist von Victoria Coeln und Žiga Jereb als langfristiges nomadisches Projekt für den öffentlichen Raum konzipiert. Das Künstlerduo entwickelt seit über zehn Jahren weitläufig angelegte, inklusive Projekte und gründete 2020 das nomadische Institut für politische Kunst und Wissenschaft, kurz NIPAS, das für die WIENER LICHTBLICKE verantwortlich zeichnet. Menschenrechte, den Mut zur Zivilcourage und damit auch den Mut zur Raumaneignung und Selbstermächtigung mit den Mitteln der Kunst zu stärken ist das Bestreben von NIPAS – Nomadic Institute for Political Arts and Sciences. Mit vielfältigen Aktivitäten fördert das NIPAS die Schaffung offener Räume – offen für alle Menschen und frei von a priori festgelegten Deutungen. https://nipas.ac.at/
CHROMOTOPIA: Lichtgrafiken und -malerei legen einen Zauber über einen Teil der abendlichen Stadt, fließen durch Plätze und Parks, über Gassen, Wege und Bäume. Sie öffnen neue Räume, sogenannte Chromotopia. Das sind chromatische Lichtlandschaften der Ruhe und Regeneration, der Bewegung, Begegnung und Beteiligung. Sie transformieren Stadträume in lichtbasierte, für alle offene Kunsträume, die schwellen- und barrierefrei erlebt werden können. Die Kinder entdecken sie als erstes, laufen durchs Licht, hüpfen auf Linien, turnen in Farben und werden ganz selbstverständlich Teil der Kunst.
INTERVENTIONEN
Klänge - Projektionen - Performances im öffentlichen Raum
In einer kultur- und veranstaltungslosen Zeit braucht es Lichtblicke. Daher werden wir im Jänner künstlerische Impressionen und Interventionen in den öffentlichen Raum verlegen.
Ein drei Mittwochen (12.1./19.1./26.1.) werden ab 18.00 Uhr Musikklänge oder Videoclips auf den Vorplatz Gaußplatz 11 projiziert, um den Vorbeigehenden künstlerische Momente zum Innehalten und kurzen Verweilen anzubieten.
Außerdem wird im Jänner ein kleines Ensemble von drei PerformerInnen seinen Aktionsradius im öffentlichen Raum erkunden und mit Elementen aus Tanz, Musik, Spiel und Irritation die Grenzen der Normalität erforschen: Was darf man? Was kann man? Was will man? - Lassen Sie sich überraschen und in prozesshafte Begegnungen involvieren, falls Sie Irritationen im öffentlichen Raum bemerken ...
TUGENDEN*LEBENSFRAGEN
Den Zeiten allgemeiner Erschöpfung und Schwere wollen wir mit der Leichtigkeit des Lichts und der Kraft der Kunst begegnen. In Transformations- und Krisenzeiten werden wir mit den wesentlichen Fragen des Menschseins konfrontiert. Unruhe im Außen kann eine Einladung sein, im Innen zur Ruhe zu kommen; der kollektive Schatten ein Aufruf, in lichtvolle Themen zu investieren. In diesem Sinn planen wir als ersten Jahresschwerpunkt eine Livestream-Reihe „Salongespräche“ zu menschlichen Tugenden, Werten, Lebens- und Sinnfragen.
WALD & PILZE, KRÄUTER & FISCHE
Natur-Erkundungen
In den Covid-Jahren ist die Sehnsucht nach Natur, Wald, Land und Selbstbestimmung auffallend angewachsen. Anknüpfend an die große Nachfrage der geführten Pilzwanderungen und Waldbaden-Erlebnissen des vergangenen Herbstes laden wir nun zu Livestream-Theorieabenden, um das komplexe Wissen weiter zu vertiefen. Ergänzend warten im März-April sinnliche Erlebnistouren und vielfältige Fisch-Wasser-Stadt-Exkursionen auf Sie!
SCHATTEN*THEMEN
Nach dem Thema „Tugenden“ wenden wir uns nun in den Salongesprächen April/Mai gesellschaftspolitischen Schattenseiten und „Lastern“ zu, dem „kollektiven Schatten“ der aktuellen Krisenzeit – sowie der Frage, wie wir leben wollen und für welche (bedrohten) Werte wir als Gesellschaft eintreten möchten. Die Welt steht Kopf, die Krisen nehmen kein Ende, nun ist auch Krieg in Europa. Wie kann Frieden erhalten, Freiheit gelebt, Spaltung überwunden und Zukunft ermöglicht werden? Im Rahmen unserer Livestream-Salongespräche geben wir Impulse zum Nachdenken und zur Meinungsbildung.
Wien und die Welt
Familiengeschichten & Biografien
Im April 2023 laden wir Sie dazu ein, an drei Abenden in große Familiengeschichten des 20. Jahrhunderts einzutauchen. Es geht dabei um Flucht, Freiheitskampf und Revolution, um politische Wirren und sehr persönliche Lebensschicksale – aus der Sicht der Nachkommen erzählt. Lassen Sie sich berühren durch bewegende Lebensgeschichten und beeindruckende Menschen.
Montag, 17. April 2023
DIE WELT VOR SUZIE WONG
Eine Familiengeschichte zwischen Wien, Seoul, Paris und Shanghai
Donnerstag, 20. April 2023
MARIANNE LIEBKNECHT
Lebensreflexionen der Enkelin von Karl Liebknecht
Dienstag, 25. April 2023
VIER SCHWESTERN
Eine große Wiener Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts mit Verbindungen zu Karl Kraus und Elias Canetti
TRANSFORMATION
Gesellschaft im Wandel
Im Oktober befassen wir uns mit gesellschaftspolitischen Umbrüchen, mit Mythen des Systems, mit der aktuellen Transformation und Zeitenwende. Mit den Erfindungen des Kapitalismus, dem Geldwesen und der Inflation, mit Digitalisierung, Daten und neuen Kulturtechniken … um nur einige Themen zu nennen. Wie verändert der Zeitenwandel die Menschen und die Welt? Und wo entwickeln wir uns hin? Im Rahmen mehrerer Salonabende möchten wir in die herausfordernden Themen der Zeit eintauchen und zum gemeinsamen Reflektieren einladen. Kommen Sie zum Gaußplatz 11!
POESIE UND POLITIK
In mir rauscht die ganze Welt
Poesie und Lyrik sind nicht losgelöst vom konkreten Leben zu sehen, sie gehören zusammen mit Politik und Zeitgeschehen, mit Leben, Lebendigkeit und alltäglichem Handeln. Viele DichterInnen haben mit ihren Kunstwerken Lebens- und Weltgeschichte verarbeitet, die eigenen Lebensfragen vor dem politischen Hintergrund ihrer Zeit thematisiert und sich auf eine reflexive Reise nach Innen begeben. Dem Thema „Poesie und Politik“ wollen wir uns im November widmen und laden zur Auseinandersetzung mit AutorInnen, deren künstlerisches Werk durch Zeitgeschehen, Politik und Widerstand geprägt war - u.a. auch Ingeborg Bachmann, deren Todestag sich am 17. Oktober zum 50. Mal jährt.
FRIEDEN - in Zeiten des Krieges
Wir möchten uns im Februar/März mit Kriegschauplätzen befassen, sie aber aus der Perspektive von Friedensvisionen beleuchten. Damit folgen wir der Sehnsucht fast aller Menschen, in Frieden zu leben. Vielleicht können die Krisen der Gegenwart auch Chancen sehen, unsere Gesellschaft grundlegend zu verändern und auf Frieden hin auszurichten. Kommen sie vorbei!
FRIEDEN in Religion, Philosophie, Kunst
Im April wollen wir über Gott und die Welt sprechen – und laden Sie herzlich dazu ein. Es geht um den Zustand unserer Gesellschaft, die Spaltungen im Kleinen wie im Großen. Wir betrachten die Konfliktfelder und Friedensvisionen aus den Perspektiven der Religion, der Kunst, der Literatur und der Philosophie. Drei Salonabende, zwei Spaziergänge und ein Workshop sind also die Formate, zu denen wir Sie im April herzlich einladen!
FRAUEN*FRIEDEN*UTOPIEN
Im Mai/Juni laden wir Sie zu einem Mix aus Performances, Salongespräch und Exkursionen. Wir verlegen unser Programm mehr und mehr ins Freie, um im Rahmen von Ausflügen und StadtFlanerien thematische Erkundungen vorzunehmen. Die Ganztages-Touren führen nach Graz und Znaim (Tschechien) – in Wien wandern wir zur Kleingartensiedlung Rosental sowie zur Friedenspagode, die vor über 40 Jahren als eine von 80 Friedenspagoden weltweit in Wien errichtet wurde. Melden Sie sich an – und nehmen Sie teil!
POMALI, POMALI ...
Der Sommer bringt die Einladung zum Auftanken, zum Draußensein in der Natur, zu Ausflügen auf´s Land und zu POMALI POMALI ... dem traditionellen Sommerfest am Gaußplatz.