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WEHRDIENSTVERWEIGERUNG - Ein Menschenrecht? Helden oder Feiglinge? | Salongespräche zu Friedensvisionen

02.01.2023

Liebe Freundinnen und Freunde des Aktionsradius Wien!

Wir wünschen Ihnen PROSIT 2023! – Viel Glück, Gesundheit und vor allem Frieden ... im Persönlichen sowie den Frieden in der Welt!

Mit Friedensvisionen und Hoffnungen wollen wir auch ins neue Jahr starten. Wir laden herzlich zu zwei Gesprächsabenden, die in Kooperation mit mehreren Friedensorganisationen stattfinden.

Kommen Sie zu den Salonabenden und nehmen Sie teil am Publikumsgespräch, damit die Gemeinschaft der Friedensorientieren immer größer wird und eine neue starke Friedensbewegung entsteht. "Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." sagte einst Mahatma Gandhi. Auch Michail Gorbatschow betonte die Wichtigkeit einer starken Friedensbewegung und richtete in einem seiner letzten Bücher einen Appell an die Welt: "Kommt endlich zur Vernunft – NIE WIEDER KRIEG!" Und auch Reinhard Mey hat es 1986 besungen: > Nein, meine Söhne geb´ ich nicht!

Auf bald am Gaußplatz 11!
Herzliche Grüße und einen guten Start ins Jahr,
Das Aktionsradius-Team

PS: Am Donnerstag 26. Jänner startet der nächste Aktionsradius-Themenschwerpunkt: MYSTIK  (Infos in Kürze auf unserer Website).

 



 

Friedensvisionen

Pazifismus, Wehrdienstverweigerung


 
 
 
 
 
MO 16. Jänner 2023
19:00 Uhr
Aktionsradius Wien

Der Staat Israel im Lande Palästina

Friedensvisionen 1: Gespräch mit Michael Ingber

Zionismus, Kolonialismus, Apartheid -- und danach? – Bei dieser Veranstaltung wird der Lebensweg von Michael Ingber geschildert, von seiner jüdisch-humanistischen Erziehung, über den vom Zionismus motivierten langjährigen Militärdienst bei der israelischen Armee, bis zum Engagement als Friedensaktivist, der sich für Frieden im Nahen Osten und die Rechte der PalästinenserInnen einsetzt.

„Nachdem ich 1968 die israelische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, bin ich von der israelischen Armee eingezogen worden und leistete insgesamt 26 Jahre Militärdienst. Jahrelang war ich in der von Israel besetzten palästinensischen West Bank in unmittelbarem Einsatz des Besatzungsapparats und nahm an Aktionen teil, welche die Zivil- und Menschenrechte der PalästinenserInnen schwer verletzten. Erst in den 1990er Jahren habe ich PalästinenserInnen auf einer persönlichen Ebene, d.h. auf Augenhöhe -- und nicht in einer Konfrontationssituation -- kennengelernt, und, ergänzt durch eigene Recherchen, er fuhr ich eine tiefgreifende Veränderung meiner politischen Einstellungen. Dies umfasst auch meine Weltanschauung in grundlegenden Fragen der menschlichen Beziehungen und der Legitimität und Sinnhaftigkeit der Gewaltanwendung.“ Michael Ingber

Immer mehr junge israelische Frauen und Männer bekennen sich ebenfalls zur ihrer friedensorientierten Weltanschauung – sie äußern Protest und Ablehnung gegenüber dem Militärdienst und kommen dadurch in Schwierigkeiten. Fritz Edlinger (Moderation) führt mit dem Friedensaktivisten Michael Ingber ein Gespräch und wird dabei folgende Fragen beleuchten:

  • Entwicklung zum Friedensaktivisten
  • Das Leben der PalästinenserInnen unter israelischer Besatzung
  • Israel heute, mit besonderem Fokus auf den weiteren Rechtsrutsch der jüdisch-israelischen Gesellschaft und Politik – und dessen Bedeutung für die palästinensischen BürgerInnen des Staates Israel
  • Jüdisch-israelischer Militarismus, religiöser Fundamentalismus und Erziehung unter dem Einfluss des Strategien Richtung Versöhnung und Friede
Eintritt: Spende erbeten.

Ort: Aktionsradius Wien, Gaußplatz 11, 1200 Wien.

Eine Veranstaltung von: Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen (GÖAB), Frauen in Schwarz (Wien), Internationaler Versöhnungsbund, Pax Christi – in Kooperation mit Aktionsradius Wien.

 
 
 
 
 
DO 19. Jänner 2023
19:00 Uhr
Aktionsradius Wien

Das Recht auf Wehrdienstverweigerung

Friedensvisionen 2: Gespräch & Lesung Karl Helmreich

„Nein, meine Söhne geb' ich nicht“ sang Reinhard Mey 1986, als die Friedensbewegung – aus Angst vor einem Atomkrieg – eine Hoch-Zeit hatte. „Sie werden nicht in Reih' und Glied marschieren, nicht durchhalten, nicht kämpfen bis zuletzt, auf einem gottverlass'nen Feld erfrieren, während ihr euch in weiche Kissen setzt … Nein, meine Söhne geb' ich nicht!“

Das Lied ist zeitlos aktuell – ob man den Krieg Russland-Ukraine betrachtet oder in den Nahen Osten schaut, oder auf so viele Kriegs- und Konfliktfelder der Welt. Überall werden junge Menschen von unsinnigen Kriegen verheizt. Die Thematik der Kriegsdienstverweigerung berührt auch unsere grundsätzliche Einstellung zum Krieg. Ist es heute überhaupt noch moralisch vertretbar, bei einem Krieg mitzutun? Der Krieg hat eine neue Dimension bekommen, weil jeder Krieg ausarten kann zu einem Atomkrieg, der sogar das Ende der Menschheit herbeiführen kann. Kriegsdienstverweigerer und Deserteure heute – Helden oder Feiglinge? Exemplarisch für das Thema bringt der Abend Zeugnisse mutiger junger Menschen in Israel.

Karl Helmreich, Benediktiner des Stiftes Melk, hat pazifistische Stimmen und Texte zusammengetragen und wird einige Begründungen junger Frauen und Männer lesen, warum sie den Kriegsdienst verweigern und an der Logik der Gewalt nicht mitmachen wollen. Stimmen junger Wehrdienstverweigerer – auch eine unbequeme Wahrheit für Israel. Obwohl bei der letzten Wahl in Israel Ben-Gvir unter der jungen Generation gepunktet hat, nimmt die Zahl von Wehrdienstverweigerern in der Jugend Israels ständig zu. Berührend sind sie in der Klarheit ihrer Argumente und in der Bereitschaft, Gefängnis, Benachteiligung und Unverständnis auf sich zu nehmen. Ihr Friedensdienst verdient Anerkennung aller human denkenden Menschen auch international und besonders durch das unterdrückte palästinensische Volk. Ihr gewaltfreier Widerstand bezeugt das Unrecht der Besatzung.

Die Themen des Abends:

  • das Menschenrecht auf Wehrdienstverweigerung
  • knapper Abriss der Entwicklung Wehrdienstverweigerung – Zivildienst in Österreich (zum Verständnis der Gäste, die nicht österreichische Staatsbürger sind)
  • Wehrdienstverpflichtung in Israel
  • Lesung einiger Begründungen junger Frauen und Männer, warum sie verweigern.
  • Briefe junger Israeli an ihre Regierung – einige Zeugnisse junger Israelis und ihre Bestrafung
  • Publikumsgespräch

Moderation: Fritz Edlinger (Chefredakteur / International - Zeitschrift für internationale Politik). Der Abend "Recht auf Wehrdienstverweigerung" diskutiert die Situation in Israel-Palästina - steht aber stellvertretend für alle Kriegs- und Konfliktfelder der Welt.

Eintritt: Spende erbeten.

Ort: Aktionsradius Wien, Gaußplatz 11, 1200 Wien.

Eine Veranstaltung von: Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen (GÖAB), Frauen in Schwarz (Wien), Internationaler Versöhnungsbund, Pax Christi – in Kooperation mit Aktionsradius Wien.

Fotocredit: Lisbeth Kovačič

 



 

Nein, meine Söhne geb´ich nicht

Reinhard Mey 1986


Das Lied findet man auf YOUTUBE:
https://www.youtube.com/watch?v=1q-Ga3myTP4


Ich denk', ich schreib' euch besser schon beizeiten
Und sag' euch heute schon endgültig ab
Ihr braucht nicht lange Listen auszubreiten
Um zu sehen, dass ich auch zwei Söhne hab'
Ich lieb' die beiden, das will ich euch sagen
Mehr als mein Leben, als mein Augenlicht
Und die, die werden keine Waffen tragen
Nein, meine Söhne geb' ich nicht
Nein, meine Söhne geb' ich nicht

Ich habe sie, die Achtung vor dem Leben
Vor jeder Kreatur als höchsten Wert
Ich habe sie, Erbarmen und Vergeben
Und wo immer es ging, lieben gelehrt
Nun werdet ihr sie nicht mit Hass verderben
Kein Ziel und keine Ehre, keine Pflicht
Sind's wert, dafür zu töten und zu sterben
Nein, meine Söhne geb' ich nicht
Nein, meine Söhne geb' ich nicht

Ganz sicher nicht für euch hat ihre Mutter
Sie unter Schmerzen auf die Welt gebracht
Nicht für euch und nicht als Kanonenfutter
Nicht für euch hab' ich manche Fiebernacht
Verzweifelt an dem kleinen Bett gestanden
Und kühlt' ein kleines glühendes Gesicht
Bis wir in der Erschöpfung Ruhe fanden
Nein, meine Söhne geb' ich nicht
Nein, meine Söhne geb' ich nicht

Sie werden nicht in Reih' und Glied marschieren
Nicht durchhalten, nicht kämpfen bis zuletzt
Auf einem gottverlass'nen Feld erfrieren
Während ihr euch in weiche Kissen setzt
Die Kinder schützen vor allen Gefahren
Ist doch meine verdammte Vaterpflicht
Und das heißt auch, sie vor euch zu bewahren
Nein, meine Söhne geb' ich nicht
Nein, meine Söhne geb' ich nicht

Ich werde sie den Ungehorsam lehren
Den Widerstand und die Unbeugsamkeit
Gegen jeden Befehl aufzubegehren
Und nicht zu buckeln vor der Obrigkeit
Ich werd' sie lehren, den eig'nen Weg zu gehen
Vor keinem Popanz, keinem Weltgericht
Vor keinem als sich selber g'radzustehen
Nein, meine Söhne geb' ich nicht
Nein, meine Söhne geb' ich nicht

Und eher werde ich mit ihnen fliehen
Als dass ihr sie zu euren Knechten macht
Eher mit ihnen in die Fremde ziehen
In Armut und wie Diebe in der Nacht
Wir haben nur dies eine kurze Leben
Ich schwör's und sag's euch g'rade ins Gesicht
Sie werden es für euren Wahn nicht geben
Nein, meine Söhne geb' ich nicht
Nein, meine Söhne geb' ich nicht

 
 
 
 
 
DI 08. November 2022 - MI 25. Jänner 2023
19:00 Uhr
Virtuelle Ausstellung

CORRELATIONS – Virtuelle Ausstellung

Fotografische Collagen von Wolfgang Bledl

Jänner 2019, Kiew, 4 Tage Timeslip, entrückt durch viele Jahre der Trennung Europas und doch näher als der Bregenzer Wald. Unterwegs in einer noch friedlichen Stadt, mit all seinen Problemen und Spannungsfeldern, gesellschaftlich, kulturell, energetisch. Unter Menschen die zumeist einfach nur leben wollen, mit ihren Familien, ihrem Beruf, ihren Träumen.

Heute, auf eine Lebensspanne betrachtet weniger als drei Weihnachten später, entrückt uns der Humanismus, zerbricht Fragiles, materiell und immateriell. Wie viel Energie und Zuversicht wird notwendig sein, all die Wunden zu heilen und wie vielen von uns wird unsere Lebenszeit dazu nicht mehr ausreichen.

In einer globalisierten Welt, die uns in ihrer Komplexität zu entgleiten scheint, können wir uns all dem nicht mehr entziehen und sind als humanes Kollektiv somit auch dafür verantwortlich.

Virtuelle Ausstellung vom 8. November 2022 bis 25. Jänner 2023.
Abrufbar unter www.aktionsradius.at/correlations

 


 

VIDEO & AUDIO

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RADIO AUGARTENSTADT – Aktionsradius „On Air“
redaktionell gestaltet von Mischa G. Hendel und Andrea Hiller
Am 2. und 4. Montag des Monats,  jeweils 15.00 – 16.00 Uhr, Radiofrequenz UKW 94.00
> Link zum Nachhören aller Radiosendungen - zum Sendungsarchiv:
https://cba.fro.at/podcast/radio-augartenstadt?orderby=date&search_series