DI
30.
April
2019
19:30 Uhr
Aktionsradius Wien
1200 Wien, Gaußplatz 11
Peter Patzak & Eve Joy Patzak - Ausstellung
Lesung - Kindheitserinnerungen Brigittenau
Der Regisseur, Autor und Maler Peter Patzak gestaltet mit seiner Frau Eve Joy Patzak eine gemeinsam Ausstellung im Aktionsradius Wien. Peter Patzak ist ein sehr vielfältiger und interdisziplinärer Künstler: Er studierte Kunstgeschichte, Psychologie und Malerei und wandte sich danach dem Film zu. Film präsentiert sich immer im Querformat. Seine Gemälde entstehen ausschließlich im Hochformat. Im Aktionsradius präsentiert Peter Patzak einige seiner großformatigen und farbintensiven Werke, Eve Joy zeigt sehr reduzierte und pointierte Zeichnungen aus ihrem „Universum“ der letzten Jahre. Eve Joy Patzak wurde am 1. Jänner 2013 durch einen Schlaganfall aus ihrem bisherigen Leben gerissen und war weniger als nur ein halber Mensch – sprachlos und nahezu bewegungsunfähig. Im Ringen sich mitzuteilen begann sie nach einigen Monaten zu zeichnen – und zeichnet sich bis heute mehr und mehr ins Leben zurück. Zeichnen als „kämpferische Strategie“.Was sie jetzt als Zeichnerin macht entspricht genau ihrer Lebensidee: Als Psychologin hat sie vielen Menschen geholfen, sie aus einer schwarzen Wolke zu führen, um wieder das Schöne am Leben zu erkennen. Mit dem Zeichenstift sticht sie in die schwarzen Wolken, um den Tränen Platz zu geben für ein späteres Lächeln.
Friedrun und Peter Huemer, langjährige Freunde und Wegbegleiter, werden die Ausstellung auf sehr persönliche Weise eröffnen.
Peter Patzak ist als Sohn eines Kriminalbeamten im Friedrich-Engels-Hof aufgewachsen. Im Aktionsradius gibt er Einblicke in sein Aufwachsen in der Brigittenau. Er liest Auszüge aus mehreren seiner Bücher und Drehbücher und erzählt über unvergessene Bilder aus der Kindheit, über Situationen, die zu Schlüsselerlebnissen wurden. Peter Patzak war in vielen Film- und Kunstdisziplinen tätig, inszenierte viele Fernseh- und Kinofilme und erhielt als Regisseur zahlreiche Auszeichnungen. Sein Vorlass wurde 2018 vom Archiv der Zeitgenossen in Krems übernommen. Als Filmemacher brachte Patzak den legendären Inspektor Adolf Kottan auf die Leinwand und verortete ihn u.a. in der benachbarten Hartlgasse 14, wo die ersten Kottan-Morde stattfanden. An seine Kindheit in der Brigittenau erinnert er sich: „Bis 1955 waren wir hier ja gefangen, es war die russisch besetzte Zone. Die Brigittenau war eine Insel, sie war kommunistisch und dunkel wie in der Hölle. Die Innenstadt war von hier so weit entfernt, als würde man vom Waldviertel herfahren. Wir Buben sind manchmal über das Brückengestänge über den Donaukanal in den neunten Bezirk geklettert. Dort war alles ganz anders, dort war die amerikanisch besetzte Zone. Die Mädels haben anders ausgeschaut, die Lokale waren anders. Wir hatten eine Scheu dort rüber zu gehen.“
www.peter-patzak.at
www.evejoypatzak.com
Eintritt: Freie Spende!
Programmschiene: Lebensgeschichten
Themenbereich: Kunst & Kultur