DO
02.
Oktober
2025
19:00 Uhr
Aktionsradius Wien
1200 Wien, Gaußplatz 11
(MASSEN-)TOURISMUS UND (NEO-)KOLONIALISMUS
Reisen zwischen Faszination und Ausbeutung - Diskussion
Angeregt durch den „Welttourismustag“ am 27. September widmet sich der Abend den Licht- und Schattenseiten des globalen Reisens. Nach der pandemiebedingten Pause hat der Tourismus wieder enorm an Fahrt aufgenommen – mehr Menschen als je zuvor sind unterwegs. Moderator Mischa G. Hendel spricht mit dem Filmemacher Walter Größbauer, der in seinen Filmen das Reisen in all seinen Facetten zeigt: Staunen, Sich-Treiben-Lassen, aber auch Herausforderungen wie Fremdsein oder das neokolonialistische Verhalten von Reisenden. Hendel bringt eigene Reiseerfahrungen – zuletzt aus der Karibik und Mexiko – ein, ebenso Clara Moysan-Szikszay, die im Sommer Thailand bereiste und die Perspektive der Generation Z vertritt.
Diskutiert werden aktuelle Entwicklungen des Tourismus: Die Ausprägungen des Tourismus der Gegenwart wie „airbnb“, aber auch die neue Form des Arbeitens („Arbeitsnomaden“) verändern die Städte – nicht nur zum Vorteil ihrer Bewohner*innen. Wohnungen werden dem Wohnungsmarkt entzogen und treiben die Wohnungspreise in unleistbare Höhen. Auch social media und das tägliche Posten von Reiseerlebnissen – vorwiegend stereotype Bilder und Klischees – hinterlässt Spuren. Im Mittelpunkt stehen meist die Reisenden selbst: die Suche nach Abenteuer, Selbstverwirklichung, Selbstfindung. Eine Reflexion über Privilegien bleibt oft außen vor. Heute reisen immer mehr Menschen, immer öfter, immer weiter, aber auch immer kürzer. Das „schnelle“ Reisen im Sinne von „Europa in drei Tagen“ bringt ein Durchschleusen von Menschenmassen in kurzer Zeit und einen völligen Overtourismus an den schönsten Plätzen und UNESCO-Welterben. Der Abend lädt dazu ein, über diese Entwicklungen und die neokolonialistischen Auswüchse des modernen (Massen-)Tourismus nachzudenken.

Eintritt: Freie Spende
Kategorie(n):
Konzert
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