MI
27.
November
2024
19:00 Uhr
Aktionsradius Wien
1200 Wien, Gaußplatz 11
WIRTSCHAFTSKRIEGE / SANKTIONEN
Gespräch Hannes Hofbauer mit Liza Ulitzka
Schießkrieg und Wirtschaftskrieg hängen eng zusammen. Die enge Verwandtschaft des Militärs mit dem ökonomischen Konflikt hat schon Johann Wolfgang von Goethe erkannt. „Krieg, Handel und Piraterie – dreyeinig sind sie, nicht zu trennen“, schrieb der Weimarer Dichter kurz vor seinem Tod 1831. Der Historiker Hannes Hofbauer beschäftigt sich in seinem neuen Buch mit den Wirtschaftskriegen unserer Zeit und ihren Folgen. Ein Blick in die Geschichte westlicher Sanktionspolitik zeigt, wie konstant dieses Instrument zur Durchsetzung geo- und wirtschaftspolitischer Interessen im Einsatz ist, seit 1948. Wo eine Sanktion greifen soll, braucht es Macht, am besten Allmacht. Wer eine Sanktion ausspricht, muss die Mittel haben, sie durchzusetzen. Das Buch behandelt den aktuellen Wirtschaftskrieg gegen Russland, der eine bis dahin nicht gekannte Dimension erreicht hat – aber auch die westlichen Sanktionsregime gegen Kuba, Nordkorea, Jugoslawien, den Irak und Iran. Sanktionen und Gegensanktionen als politische Maßnahmen haben nicht nur Auswirkungen auf die beteiligten Nationen, sondern auf die gesamte globale Wirtschaft: Wirtschaftskrisen, Lieferkettenprobleme, Inflation, Vertrauensverlust in politischen Institutionen sowie eine rasche Entwestlichung des eurasischen Raumes und des globalen Südens. Im Gespräch mit der Journalistin sowie Kultur- und Sozialanthropologin Liza Ulitzka (Chefredakteurin Die Krähe) wird Autor Hannes Hofbauer die Themen des Buches beleuchten und mit dem Publikum diskutieren. Das Buch ist 2024 im Promedia Verlag erschienen.
Hannes Hofbauer, geboren 1955 in Wien, studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte, ist Publizist und Verleger. Von ihm sind zuletzt „Zensur. Publikationsverbote im Spiegel der Geschichte“ (2022), „Europa – ein Nachruf“ (2020) und „Feindbild Russland. Geschichte einer Dämonisierung“ (2016) im Promedia Verlag erschienen (www.mediahop.at).
Liza Ulitzka, geboren 1981, hat in Wien Kultur- und Sozialanthropologie mit Schwerpunkt auf dem arabischen Raum studiert. Nach 13 Jahren Journalistentätigkeit als TV-Nachrichtenjournalistin und Chefin vom Dienst beim österreichischen Privatsender PULS4 war sie von 2011 bis 2014 freie Korrespondentin in Ägypten/Kairo und hat dort für die Wiener Zeitung, den Kurier, die Welt, Ö1 und PULS4 über die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche nach dem arabischen Frühling berichtet. Seit 2020 ist Liza Ulitzka freie Journalistin für TV, Print und Radio und hat mit dem Verein „Das Kritische Kollektiv“ die Zeitschrift „Die Krähe“ gegründet. (https://diekraehe.at)
Eintritt: Spende
Kategorie(n):
Diskussion | Gespräch
Themenbereich: Gesellschaft & Politik