SA
19.
Oktober
2024
14:00 Uhr
Ort wird bekanntgegeben (bei Anmeldung!)
KRIEGSSPUREN von 1809 bis 1945
Ein historischer Spaziergang durch die Lobau
Dieser Stadtspaziergang führt uns in die Natur- und Kulturlandschaft des Nationalparks Donau-Auen Lobau, dem immer wieder bedrohten Kleinod im Osten Wiens. Der Lokalhistoriker Robert Eichert hat einiges über die Geschichte der Löbau, vom kaiserlichen Jagdgebiet bis zu den heutigen Naturschützer-Protesten zu erzählen. Als Tour-Guide zeigt er uns die schönsten „Platzerl“ der Lobau und informiert dabei gleich über die weniger schönen Begebenheiten als Kriegs-Schauplatz und auch über manch bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen hungrigen Wilderern und der Obrigkeit. Im Mai 1809 fand zwischen französischen und österreichischen Truppen die Schlacht bei Essling und Aspern statt (auf Französisch Bataille d'Essling ). Sie galten als erste Niederlage Napoleons auf dem Schlachtfeld, in der Napoleon I. durch die Truppen Erzherzogs Karl einen nur kurzzeitigen Rückschlag erlitt, der jedoch ca. 11.500 Menschen ihr Leben kostete. 50 Jahre danach wurden in der Lobau an bedeutenden Orten des Geschehens obeliskartige Gedenksteine aufgestellt, zwei davon werden wir besuchen.
Am Standort des französischen Heerlagers liest Robert Eichert aus den Tagebüchern der Wundärzte, die das Elend der Soldaten im Feldlazarett beschreiben. Auf den Spuren dieser historischen Orte durchwandern wir die Lobau – umgeben von den malerischen Herbstimpressionen dieser einzigartigen Aulandschaft. Sogar der 1. Weltkrieg hinterließ hier Spuren – zumindest Erinnerungen daran – die uns aber auch näher gebracht werden. Auch der Zweite Weltkrieg ist eine dunkle Seite der Loau – hier schuftete Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter für die NS-Erdölwirtschaft, arbeiteten am Bau des Donau-Oder-Kanals mit und mussten vor den alliierten Bombenabwürfen in das Dschungeldickicht der grünen Au flüchten. Als Belohnung für besonderen Arbeitseinsatz lockte der Besuch im Lagerbordell, in dem verschleppte Frauen aus den besetzten Ostgebieten als Zwangs-Prostituierte arbeiten mussten!
Der Rundgang endet am Biberhaufenweg beim Restaurant Roter Hiasl ( https://www.roterhiasl.at ). Infos: https://www.lobaumuseum.wien/cms/das-neue-buch-von-robert-eichert/ und - http://www.edition-wh.at/product/die-lobau /
Eintritt: Organisationsbeitrag 20 Euro
Kategorie(n):
Ausstellung | Vortrag
Themenbereich: Gesellschaft & Politik