Leopoldsberg/Kahlenberg aktuell - eine Rundwanderung mit Bodo Hell
vom Kahlenbergerdorf aus über die beiden bedeutungsschwangeren Stadtberge und über die Weinberge zurück
auch dieser allerletzte Höhenrücken am Alpenostrand (von Schülern gern als AlpénoStrand gelesen) ist stark und vielfältig besetzt, in erdgeschichtlicher, heiliger wie militärischer Geographie: ausgezeichnete HöhenOrte wurden und werden allemal als Bedeutungsträger herangezogen, auf dem Leopoldsberg zuletzt in Form einer Jahrhunderte zurückspringenden Legitimation mit drei ukrainischen Husaren (Kosaken), in Bronze gegosssen, als unterlebensgroß dargestellten Mitbefreiern Wiens im Jahre 1683, mit Waffen und Musikinstrumenten auf einem Granitfelsen balancierend, errichtet auf Initiative und Kosten von Oleksandr Moroz (2013 Kiewer Bürgermeister) rechts auf dem Zugangsweg zum Burgareal (Klosterneuburger Besitz, so wie ausgedehnte weite Areale der Stadt Wien), dieses inzwischen renoviert und für die Öffentlichkeit als historisches Museum eingerichtet
Ausgangspunkt: Kahlenbergerdorf (dort die Pfarrkirche St. Georg: mit Statue des geistlichen Spaßmachers Gundaker von Thernberg am Hof Ottos des Fröhlichen aus geriffeltem Beton, genannt der ‚Pfaff vom Kahlenberg’), Aufstieg auf dem sogenannten ‚Nasenweg’, erreichbar aber bekanntlich auch auf der inzwischen streckenweise denkmalgeschützten Pflasterstraße (der ‚Höhenstraße’), beides übrigens Beschäftigungsprojekte der autoritären Zwischenkriegszeit)
auf dem Nasenweg unmarkierte Abzweigung durchs Waldgestände bergab zu einer vorgeschichtlichen Siedlungsstelle am Südhang des Leopoldsberges unterhalb der Burg;
der Legende nach soll ja vom Söller der Burg der Schleier der Gattin Agnes durch einen unerwarteten Windstoß an jene Stelle (auf einen Hollerbusch) hinuntergetragen worden sein, wo nach Wiederauffindung Jahre später die Gelübdekirche und das Barockstift Klosterneuburg errichtet wurde
Weiterwanderung in Richtung Kahlenberg: die nach Kaiserin Elisabeth benannte Wiese bei der Josefinenhütte in der Talkurve zwischen Kahlen- und Leopoldsberg soll früher einmal MINNEWIESE genannt worden sein, und wäre ein möglicher Auffindungsort des ersten Frühlingsveilchens für weiland Neidhart gewesen, welchem babenbergischem Hofdichter bei dieser herzöglichen Frühjahrs-Aktion von den verunglimpften schlauen Bauern so unübel nicht mitgespielt wurde: das Veilchen unterm Hut wurde heimlich mit einem merdum vertauscht
vom Kahlenberg mit polnisch dominierter Kahlenbergkirche auf der ehemaligen Zahnradbahntrasse bergab zum versteckten Josefsdorfer Waldfriedhof, wo auf einem Denkstein zu lesen steht, daß zur Zeit des Wiener Kongresses 1815 der nachmals berühmte Orientalist Joseph von Hammer-Purgstall auf das schönste Mädchen der Kaiserstadt, jene 21-jährig verstorbene Sängerin Karoline Traunwieser (genannt Lottchen), während ihrer Exequien (1815) diesen Grabspruch verfaßte, und wäre (wie zu erwarten) nicht der einzige ihrer Anbeter, Verehrer, Hingerissenen gewesen, als spätes neues Grab im Hain am Hang glänzt jenes des resoluten damaligen Caritas-Präsidenten Leopold Ungar (+1992) glattschwarz auf
Abstieg zum Hangheurigen Hirt oder zur Buschenschank Taschler in der Geigeringasse (Kahlenbergerdorf)
Anmeldung erforderlich unter office@aktionsradius.at.
Bei jeder Witterung; festes Schuhwerk empfohlen!
Der Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben.
Die Anreise ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.
Bitte kommen Sie gesund!