Ortwin Rosner, Germanist und Philosoph sowie der Wissenschaftsphilosoph, Literat und Blogger Jan David Zimmermann gehen in einem Gespräch den gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten zwei Jahre auf den Grund: Befinden wir uns in einer Zeitenwende, in der eine „neuen Normalität“ der Masken auch die Meinungsfreiheit durch "Sprach-Verdrehung" maskiert? Hat sich die einst vielgerühmte Pressefreiheit nun endgültig einem „System der politischen Korrektheit“ anverwandelt? Und wie steht es mit unserer Demokratie und Wissenschaft angesichts einer fortschreitenden „Expertokratie“ und eines um sich greifenden Szientismus? Ist die Wissenschaft mehr und mehr zur Ideologie geworden, wo jede kritische Stimme automatisch als Ketzerei abgestempelt wird? Ein gesellschaftlicher „Habitus“ – um Pierre Bourdieu zu bemühen – der mit Fremdzuschreibungen, Framing, Worthülsen, einer Sprache der Aggression und Ausgrenzung einhergeht, und somit ein Gespräch auf Augenhöhe verunmöglicht oder gar vergiftet, der Andersdenkende zunehmend aus der Teilhabe am vorherrschenden Meinungs-Diskurs ausschließt, kann jedenfalls nur unausweichlich in eine Sackgasse führen. Dieser zu entkommen trachten wir in diesem Gespräch, indem wir neue Möglichkeiten der künstlerischen und journalistischen Erkenntnisfähigkeit formulieren. Moderation: Andrea Hiller.