DI
03.
März
2020
19:30 Uhr
Aktionsradius Wien
1200 Wien, Gaußplatz 11
MADE IN ALBANIA
Ausstellung * Musik * Infos
„Albanien war der einzige Ostblockstaat, an dem der große Aufbruch von 1989 vorbeiging. An die Verbrechen der kommunistischen Diktatur wird bis heute kaum gerührt.“ schrieb Die Zeit im September 2019 über das geschichtsversehrte Land. Viele KünstlerInnen und Intellektuelle sind aus Albanien („Europas Nordkorea“) weggegangen – auch in Wien gibt es eine kleine Albanien-Community.
Die Künstlerin Elsa Martini wird eine Ausstellung mit zwei Serien gestalten. Die Bilder der ersten Serie „Glück der Anderen“ (Mischtechnik auf Leinwand) nehmen Bezug auf Familiensituationen und rücken intime Momente von albanischen Festtagen und Familientreffen ins Zentrum. Die zweite Serie „made in Albania“ präsentiert Fotos von Alltagssituationen im (Post) Kommunismus ihres Heimatlandes. Die beiden Serien setzen sich mit der Zeit vor und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs auseinander. Elsa Martini ist 1971 in Albanien geboren und lebt heute vorwiegend in Wien. Sie hat 1996 an der „Academy of Arts, Tirana University“ graduiert und 2012 am Wiener Institut für Kulturkonzepte den Lehrgang für Kulturmanagement abgeschlossen. Die Künstlerin arbeitet konzeptionell und multimedial und konzentriert sich in ihren Arbeiten auf den Konflikt zwischen individuellem und sozialem Umfeld. Zur Ausstellungseröffnung spricht die albanische Kulturvermittlerin Erka Shalari. www.elsamartini.com
Enxhi Rroji (Klavier) wird mit klassischer und traditioneller albanischer Musik den Abend begleiten sowie Hintergrundinfos zum künstlerischen Leben in der Diktatur erzählen. 1971 in Tirana geboren und aus einer Musikerfamilie stammend, kam sie bereits Ende der 1980er Jahre über Vermittlung eines österreichischen Dirigenten als 14-jähriges Mädchen aus dem damals noch kommunistischen Albanien nach Wien, um hier ihre weitere Musikausbildung zu absolvieren. Im Aktionsradius Wien wird sie neben traditionellen Volksliedern auch Werke ihrer Mutter (Lejla Agolli, 4.10.1950) zur Aufführung bringen, die eine der wenigen Komponistinnen im kommunistischen Albanien war und die Repressionen der Diktatur miterlebt hat. Sie wird ebenfalls im Aktionsradius dabei sein. Eventuell fließen auch Musikeinspielungen oder Kurzvideos den Abend ein, z.B. über „Die Pyramide des Tyrannen“, einem pharaonischen Betonbau in Tirana, der – 1988 zu Ehren des albanischen Diktators Enver Hoxha errichtet – nun ein leeres Mausoleum ist bzw. einen Radiosender beherbergt.
Eintritt: Freier Eintritt - Spende willkommen!
Programmschiene: 03-2020_BALKAN
Themenbereich: Kunst & Kultur